Sofern sich die Fluktuation so entwickle wie in den vergangenen Jahren, könnten mit diesen drei Massnahmen 1000 Stellen abgebaut werden ohne das jemand entlassen werden müsse, sagte Klühr im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Wochenende» vom Samstag.
Die Corona-Krise hat den Flugverkehr teilweise fast komplett lahmgelegt, die Fluggesellschaften sind in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Lufthansa-Tochter Swiss rechnet gemäss Klühr damit, dass ihr Geschäft mittel- bis langfristig um 20 Prozent schrumpft. In diesem Fall würde der Abbau dieser tausend Stellen genügen.
Mehr Klarheit im Jahr 2021
Sollte sich die wirtschaftliche Situation jedoch nicht verbessern – insbesondere auf den Langstrecken – seien Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen. Im ersten Quartal 2021 werde wohl klar sein, ob diese Massnahmen ausreichten oder nicht.
Die Swiss verliert gemäss ihrem abtretenden Chef im Moment täglich eineinhalb bis zwei Millionen Franken. Die zahlreichen wieder eingeführten Quarantäneregelungen des Bundes seien für die Swiss wie ein zweiter Lockdown, sagte Klühr. Wenn diese noch monatelang weiterbestünden, werde die Swiss ein ernsthaftes Problem haben. Die Luftgesellschaft könne ihre Ziele nur ohne diese Quarantäneregelungen erreichen.
Die Swiss sei daher beim Bund vorstellig geworden und hätten Tests statt Quarantäne gefordert. Die Lufthansa-Gruppe wolle dies auf einzelnen Strecken testen – auch auf einem Swiss-Kurzstreckenflug würden entsprechende Test vor dem Abflug gemacht. Der Bund habe mit Verständnis reagiert.
Thomas Klühr hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass er die Swiss Ende Jahr aus privaten Gründen verlassen werde. Der Entscheid sei bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie gefallen und hätte im März bei der Bekanntgabe der Jahresresultate kommuniziert werden sollen. [RELATED]
«2019 hätte mein letztes volles Jahr bei Swiss sein sollen», sagte Klühr im Interview. Aufgrund der ausserordentlichen Situation habe er aber «ein paar Monate angehängt». (sda)