Man sei vor rund 15 Tagen informiert worden, dass sich Lyria überlege, die tägliche TGV-Verbindung zwischen Bern und Paris zu streichen und ab 2014 über Basel laufen zu lassen, sagte Patrick Genre, Bürgermeister der französischen Stadt Pontarlier, zur Nachrichtenagentur sda.
Damit würden Neuenburg und Pontarlier vom TGV-Fahrplan verschwinden. Pontarlier will sich dagegen wehren – unter anderem mit einer Petition. Die Berner Gemeinderätin Regula Rytz wurde ihrerseits über etwaige Änderungen bei der TGV-Linie Bern-Paris nicht informiert, wie sie zur sda sagte.
Noch nichts entschieden
Bürgermeister Genre befürchtet gar weiteren Folgen. Er sieht in einem zweiten Schritt die TGV-Linie Lausanne-Paris bedroht. Diese riskiere, künftig via Genf statt wie heute via Vallorbe (VD) und Frasne (F) geführt zu werden, ist er überzeugt.
«Bis jetzt ist noch gar nichts entschieden», sagte Alain Barbey, Lyria-Generaldirektor auf Anfrage der sda. Erst müsse das Resultat einer in Auftrag gegebene Studie zur Strecke Bern-Paris vorliegen. Diese befände sich in der Endphase.
Die Strecke Lausanne-Paris via Frasne müsse in einem anderen Kontext betrachtet werden, beruhigt Barbey. Diese Linie werde stärker frequentiert und sei rentabel.
2009 war bereits eine der beiden TGV-Züge Bern-Paris gestrichen worden. Auf einen Vorstoss der Waadtländer SP-Nationalrätin Josiane Aubert im Jahre 2011 antwortete der Bundesrat, Lyria werde sich dafür einsetzten, dass die TGV-Verbindung Bern-Paris in den nächsten fünf Jahren bestehen bleibt.(npa/sda)