Das Wallis sei die erste Slow Food Travel-Destination der Schweiz, schreibt die Staatskanzlei des Kantons Wallis in einer Mitteilung. Das Slow-Food-Konzept ermögliche es, das Lokalerbe einer Region über gastronomische, landwirtschaftliche und kulturelle Vielfalt zu entdecken. Die Träger dieses Pilotprojekts sind Slow Food Schweiz und der Staat Wallis durch seine Dienststelle für Landwirtschaft. Diese Partner können dabei auf die Zusammenarbeit mit Valais/Wallis Promotion zählen.
Das Projekt konnte dank einer grösseren finanziellen Unterstützung des Bundes durch das Programm InnoTour zur Förderung von Innovation, Kooperation und Professionalisierung im Tourismus realisiert werden. Das Wallis hat nun drei Jahre Zeit, um genügend attraktive Angebote zu entwickeln und so die Fortsetzung dieser Massnahme zu sichern.
Das Wallis auf die Weltkarte der Geniesserdestinationen setzen
Das Ziel des Pilotprojekts «Wallis, erste Destination Slow Food Travel in der Schweiz» sei es, das Wallis und die Schweiz auf die Weltkarte der Geniesserdestinationen zu setzen, teilen die Initianten mit. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich der Steuerungsausschuss unter dem Präsidium von Gérald Dayer, Chef der Dienststelle für Landwirtschaft, einen ehrgeizigen Handlungsrahmen gesetzt. Er beinhaltet rund vierzig regionale Angebote im Bereich Übernachtung-Erlebnis und rund zehn kantonale Angebote, die innert drei Jahren auf die Beine gestellt werden. Diese Produkte werden auf verschiedenen Portalen vermarktet.
Dieses Pilotprojekt verfügt über ein Budget von 900'000 Franken, finanziert durch InnoTour (400'000 Franken), Slow Food Schweiz (197'000 Franken), den Staat Wallis (120'000 Franken) und Valais/Wallis Promotion (120'000 Franken). Der Steuerungsausschuss stützt sich hierbei in einer ersten Phase auf die Dynamik der Regionen, die Teil eines Projekts zur regionalen Entwicklung (PRE) sind. Dadurch könnten zudem die hohen zugebilligten Investitionen in diese PRE im Zusammenhang mit agrotouristischen Aktivitäten rentabilisiert werden.
Ursprünge liegen in Italien
Slow Food ist ein gemeinnütziger Verein, der 1986 vom italienischen Journalisten und Gastrokritiker Carlo Petrini als Antwort auf die Fast-Food-Welle gegründet wurde. Das Netzwerk zählt 100’000 Mitglieder und mehr als eine Million Sympathisanten in 160 Ländern. Ziel ist die Förderung von lokalen Esskulturen und -traditionen. Das Konzept möchte so die Menschen erneut für die Herkunft ihrer Nahrung und deren Geschmack interessieren. Es bringt die Produkte einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Arbeit der Kleinproduzenten zu Geltung.
Eine Slow-Food-Reise (Slow Food Travel) präsentiert sich als Chance, eine Region durch ihre gastronomische, nahrungsmittelrelevante und kulturelle Vielfalt kennen zu lernen. Es geht darum, die Reisenden für die Bewahrung all jenes zu sensibilisieren, was ein lokales Erbe ausmacht, indem ihnen ein nachhaltiges Tourismusprojekt angeboten wird. Nach Kärnten, der ersten offiziellen Destination Slow Food Travel vor vier Jahren, und zum Zeitpunkt zahlreicher anderer Angebote in Frankreich, Italien oder Kenia positionieren sich das Wallis und die Schweiz somit unter Pionierdestinationen dieses ambitionierten Programms. (htr)