Dies geht aus einer landesweiten Branchenumfrage bei Tourismusdestinationen, Sehenswürdigkeiten und grossen Bergbahnen hervor, die Schweiz Tourismus (ST) für die Monate Juni bis August vor kurzem durchgeführt und am Donnerstag veröffentlicht hat. Die Aussagen für August basieren laut ST auf Buchungen und Schätzungen der Befragten.
Dank eines Ansturms von Schweizer Gästen stiegen in den Bergdestinationen in den Monaten Juni bis August die Hotellogiernächte um 37 Prozent. Das ist eine Million Übernachtungen mehr als zur selben Zeit 2019, wie ST am Donnerstag mitteilt. Sehr begehrt seien dabei zudem Aufenthalte und Besuche in der jeweils anderen Sprachregion.
Die ausländische Nachfrage nach Schweizer Bergsommerferien habe sich dagegen in engen Grenzen gehalten. Trotz erster Gäste aus den Nachbarländern und den Benelux-Staaten rechnen die lokalen Tourismusakteure hier mit einem Rückgang von mindestens 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sind 1,3 Millionen ausländische Hotelnächte weniger.
Dieses riesige Minus könne auch von den zusätzlichen Schweizer Gästen nicht kompensiert werden. Für die Sommerferien-Saison zeichnet sich daher auch in den Bergen eine negative Gesamtbilanz von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.
Städte vermissen ausländische Gäste
Stark vermisst würden weiterhin Reisende aus Übersee, die bevorzugt Städte besuchten, schreibt ST. Zudem falle der Geschäfts- und Kongresstourismus nach wie vor grösstenteils ebenfalls aus. Pandemie-bedingt müssten zudem immer noch Veranstaltungen abgesagt werden. Dies treffe die Tourismusanbieter in den Schweizer Städten massiv.
Dadurch fehlten alleine von ausländischen Gästen in den Sommerferien-Monaten über 2,5 Millionen Hotellogiernächte, was einem Minus von 63 Prozent entspreche. In einigen mittelgrossen Städten habe es zwar mehr Schweizer Gäste diesen Sommer gegeben. Diese stammten auch hier oft aus anderen Sprachregionen.
Auch die grossen Bergbahnen und Top-Attraktionen, die üblicherweise bei Touristen aus Übersee beliebt sind, leiden nach wie vor sehr unter dem Ausbleiben der Fernmarkt-Gäste.
Negative Gesamtbilanz zeichnet sich ab
Damit fehlen in den Städten und in den Bergregionen gemäss aktuellem Stand von Juni bis August gesamthaft 3,2 Millionen Hotelübernachtungen. Dies entspreche einem Minus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, rechnet ST vor. [RELATED]
Aufgrund der grossen Unsicherheiten durch die Pandemie äussern sich die Tourismusorganisationen und -anbieter für die Aussichten auf den Herbst sehr besorgt und zurückhaltend. Es sei schwierig bis unmöglich, Prognosen zu stellen, heisst es. Die aktuelle Buchungslage ist sehr schwach, die Sorge vor weiteren grossen Rückgängen weit verbreitet. (awp sda)