Die Stadt Zürich beteiligt sich weiterhin an den Planungen für die Landesausstellung Nexpo. Trotz teilweise grossen Vorbehalten genehmigte der Gemeinderat einen Zusatzkredit über eine Million Franken.
Der Verein Nexpo, der von den zehn grössten Schweizer Städten initiiert wurde und mittlerweile 16 weitere Ortschaften aus allen Landesteilen als assoziierte Partner zählt, will dereinst eine dezentral organisierte Landesausstellung durchführen. Sie soll «das Zusammenleben in der Schweiz im 21. Jahrhundert» thematisieren. [RELATED]
Mit dem Beitrag an den Verein, der in den nächsten drei Jahren für die Bewerbungsphase vorgesehen ist, könne das spannende und vielversprechende Projekt weiterentwickelt werden, hielt Stadtpräsidentin Corine Mauch von der SP fest.
Nicht alle Parteien sind für Nexpo-Beitrag
Das Vorhaben war aber nicht allen Fraktionen geheuer. Es handle sich um eine «mehrheitlich undurchsichtige Blase mit Luftschlössern», kritisierte die FDP. Die Folgekosten seien unbekannt, weil man auch die einzelnen Projekte nicht kenne.
Dass die Nexpo kein Event, sondern eine Bewegung sein soll, und sich an den verschiedenen Ausstellungsorten ein Moment der Gleichzeitigkeit entwickeln soll, mutete für die SVP «fast schon esoterisch» an. Zudem fehle bei einer dezentralen Landesausstellung doch das verbindende, identifikationsstiftende Element.
Die Grünen sprachen sich ebenfalls gegen den Nexpo-Beitrag aus, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Für grosse Projekte von nationaler Bedeutung brauche es eine starke Unterstützung des Bundes, begründete die Partei. Der Bundesrat wolle sich erst in ein paar Jahren festlegen - bis dahin soll auch die Stadt kein Geld ausgeben.
Mit 52 Stimmen blieben die drei Fraktionen aber in der Minderheit. SP, GLP, Mitte/EVP und AL, die sich hinter die Nexpo stellten, kamen auf 70 Stimmen. Es sei normal, dass noch nicht alle Fragen beantwortet seien; es gelte nun ja gerade, die Ideen auszubauen und zu verfeinern, fand die Mehrheit. (keystone-sda)