Jeder Gast habe in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Schnitt fünf Prozent mehr Geld ausgegeben als zuvor, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Köln mit. Damit lag der sogenannte Durchschnittsbon pro Besuch bei mehr als 12 Euro. Zudem sank der Materialaufwand, unter anderem wegen einer abgespeckten Menükarte.
Trotzdem musste die Firma in den ersten drei Quartalen einen Verlust von 46,1 Millionen Euro hinnehmen und damit deutlich mehr als vor einem Jahr (minus 29,4 Millionen Euro). Der Umsatz stieg zwar kräftig auf knapp 300 Millionen Euro, das lag aber an Neueröffnungen. Auf gleicher Fläche gab es hingegen erneut Einbussen von minus 4,2 Prozent.
Vapiano ist eine der bekanntesten deutschen Restaurantketten, 82 Lokale gibt es in Deutschland und 235 weltweit. Jahrelang florierte das Geschäft. Doch bei der Expansion übernahm sich das Unternehmen und geriet in die roten Zahlen, zu viele neue Restaurants wurden zu Verlustbringern.
Die Vapiano-Chefetage bremste das Wachstumstempo und schloss einige schlecht laufende Standorte. Bessere Arbeitsabläufe sollen Warteschlangen verkürzen, damit Vapianos Stern in der Kundengunst wieder steigt. Bei Vapiano werden die Gäste nicht am Tisch bedient. Sie müssen sich ihr Essen selbst an den Tresen bestellen und holen. Branchenkenner bezweifeln, dass dieses Konzept noch Zukunft hat.
Die Firma erwartet erst für 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone. Seit dem Börsengang 2017 verloren die Anteile mehr als 80 Prozent ihres Werts. Auch nachdem der Sanierungskurs in diesem Frühjahr eingeleitet wurde, ging der Sinkflug weiter. (awp sda dpa)