Jährlich führt Booking.com eine Umfrage zum Thema Nachhaltiges Reisen durch. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage mit mehr als 31'000 befragten Reisenden aus 34 Ländern und Gebieten zeigen ein anhaltendes Bestreben und Bewusstsein: 71 Prozent der Schweizer Reisenden bestätigen, dass nachhaltiges Reisen für sie wichtig ist. Neue Erkenntnisse offenbaren aber auch, dass weltweit ein Gefühl der Ermüdung in diesem Zusammenhang auftreten. 

Positive Absichten treffen auf neue Herausforderungen
60 Prozent der Schweizer Reisenden geben an, in den nächsten 12 Monaten nachhaltiger reisen zu wollen. Das kann darin begründet sein, dass die Befragten der Meinung sind, dass sie damit das Richtige tun (32 %) – oder weil Schuldgefühle auftreten, wenn Reisende eine weniger nachhaltige Entscheidung treffen (33 %).

Dieses Jahr wurden ausserdem zum ersten Mal neue Bereiche in der Umfrage beleuchtet: So erkennen einige Reisende nicht, wie wichtig es ist, sich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt stärker bewusst zu sein. Etwas mehr als ein Viertel (26 %) der Schweizer Reisenden sind der Meinung, dass die bereits bestehenden Schäden unumkehrbar sind und dass ihre Reiseentscheidungen daran nichts ändern werden. Ein Viertel (25 %) der Schweizer Reisenden glaubt nicht, dass der Klimawandel so schwerwiegend ist, wie er dargestellt wird. Diese Zurückweisung des Problems kann durchaus Auswirkungen auf Reisepläne haben, merkt das Unternehmen an.

Zudem sind manche Schweizerinnen und Schweizer der Ansicht, dass ihre Reisezeit zu kostbar ist, um Nachhaltigkeit als Erstes bei Entscheidungen zu berücksichtigen (25 %). Mehr als ein Viertel (27 %) der Schweizer Reisenden empfindet es als sinnlos, sich an einem Reiseziel nachhaltiger zu verhalten, das selbst keine Nachhaltigkeitsmassnahmen umsetzt. 

Gemeinsame Verantwortung
Die Rolle, die Reisende bei der Bewältigung negativer Auswirkungen von Reisen einnehmen können, unterstreicht auch ihre Erwartungen in Bezug auf eine potenzielle Zusammenarbeit. 58 Prozent der Schweizer Reisenden geben an, dass sie die Reiseziele besser hinterlassen möchten, als sie sie vorgefunden haben. Zudem sehen 45 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bei sich selbst das Potenzial, etwas gegen die gesellschaftlichen Auswirkungen von Reisen zu unternehmen.

Andererseits glauben 39 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer, dass Regierungen das grösste Potenzial haben, den wirtschaftlichen Auswirkungen entgegenzuwirken. 37 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Reisedienstleister dazu in der Lage sind, bei Faktoren aktiv zu werden, die sich auf den Umweltschutz auswirken. Darüber hinaus glauben 32 Prozent der Schweizer Reisenden, dass Regierungen für die Aufklärung über Auswirkungen von Reisen und Tourismus verantwortlich sind. 

Die Verantwortung beziehe sich auch darauf, wie Reisende dabei unterstützt werden, ihre Absichten umzusetzen. So ist beispielsweise die Einheitlichkeit von Zertifizierungsstandards bei der Identifizierung nachhaltiger Unterkunftsangebote entscheidend: 57 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind sich einig, dass alle Reisebuchungsseiten dieselben Nachhaltigkeitszertifizierungen oder -kennzeichnungen verwenden sollten. 

Nachhaltige Lichtblicke
Trotz der sich abzeichnenden Frustrationen finden Reisende, dass nachhaltigere Reiseerlebnisse ihnen tatsächlich einen Mehrwert bringen. Neue Themenbereiche im diesjährigen Bericht ergaben, dass 48 Prozent der Schweizer Reisenden die beste Version von sich selbst sind, wenn sie nachhaltig reisen, und dass sie diese positive Einstellung mit nach Hause nehmen.

53 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer lassen sich unterwegs von nachhaltigen Massnahmen dazu inspirieren, auch im Alltag nachhaltiger zu agieren. Grösstenteils schätzen Schweizer Reisende lokale Einkaufmöglichkeiten, kulturelle Aktivitäten und die Fortbewegung zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr. 

Eine Chance für die Branche
«Da sich viele Reisende einen gewissen Optimismus und den Wunsch nach positiveren Auswirkungen bewahrt haben, bietet sich der Branche eine wichtige Chance, ihren Einsatz zu beschleunigen und diese Entscheidungen für alle leichter zu machen», so Danielle D’Silva, Head of Sustainability bei Booking.com.

«Es ist wichtig, dass wir weiterhin dafür sorgen, dass mehr nachhaltigere Optionen zur Verfügung stehen, aber auch dafür, dass diese leicht verständlich und vertrauenswürdig sind. Wir glauben, dass Weiterbildung, klare und einheitliche Standards sowie glaubwürdige Zertifizierungen von anerkannten Nachhaltigkeitsmassnahmen durch Dritte bei Reiseerlebnissen dabei helfen können», fügt  D’Silva hinzu. (mm)