Grund für die Rückkehr in die schwarzen Zahlen ist eine Reduktion der Kosten auf allen Ebenen, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht des nicht gewinnorientierten Vereins hervorgeht. In der Folge erzielten die Jugendherbergen einen Betriebsgewinn von 33'500 Franken nach einem Betriebsverlust von 1,9 Millionen Franken im Vorjahr. Der Umsatz legte um 2,4 Prozent auf 46,6 Millionen Franken zu. 2019 sei ein äusserst erfolgreiches Jahr gewesen, schreibt der Verein.
Die Zahl der Übernachtungen kletterte in den eigenen Betrieben um 1,9 Prozent auf 736'500. Knapp 70 Prozent davon waren Schweizer, die häufiger in den «Jugis» übernachteten als im 2018. Dagegen sank die Zahl der Gäste aus Deutschland und Südkorea, die auf Nummer zwei und drei der Rangliste liegen.
Corona sorgt für Einbruch
Auch der Start ins 2020 sei hervorragend verlaufen – bis zum Ausbruch des Coronavirus. Die Pandemie habe den Tourismus zum Stillstand gebracht. Bis Ende Februar seien die Übernachtungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent im Plus gelegen.
«Doch dann traf uns die Coronakrise und bereitete der laufenden Saison Mitte März ein abruptes Ende», erklärte SJH-Chefin Janine Bunte in einem Communiqué. Während der behördlichen Schliessungen sei es zu massiven Umsatzeinbussen gekommen, die am Ende der Wintersaison am 30. April in einem Einbruch der Übernachtungen von 25 Prozent resultiert hätten.
«Die Unsicherheit der Bevölkerung über den weiteren Verlauf der Einschränkungen hatten Annullationen der bereits getätigten Buchungen bis weit in den Juni hinein zur Folge. Das komplette Ausmass der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus auf die Schweizer Jugendherbergen ist heute noch nicht abschätzbar», so Bunte.
Mit Aussicht auf Lockerungen für den Tourismus in der Schweiz und den Nachbarländern hätten die Buchungen in den vergangenen Tagen jedoch wieder zugenommen. «Es ist schön zu sehen, dass die Reiselust unserer Gäste langsam zurückkehrt», sagte sie weiter. (awp sda)