Besonders betroffen von der Coronakrise sei ist unter anderem der Tourismus, schreibt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) in einer aktuellen Mitteilung. Dieser stelle für die Wirtschaft in den Berggebieten einen tragenden Pfeiler dar.
Eine Studie der HES-SO Wallis schätzt die Umsatzeinbussen im schweizerischen Tourismus bis Ende Jahr auf 6,4 Milliarden Franken. Rund 17 Prozent aller Betriebe rechnen damit, dass sie Konkurs anmelden müssen. Die Situation wird sich im Tourismus frühestens im Jahr 2022 wieder einigermassen erholen.
Der Vorstand der SAB hat sich am 24. April 2020 mit den mittel- und längerfristigen Perspektiven der Corona-Krise befasst und den nachfolgenden Massnahmenkatalog erstellt. Der Vorstand der SAB sei überzeugt, dass nun in der schweizerischen Wirtschaftspolitik ein Umdenken stattfinden muss, heisst es in der Mitteilung. Corona zeige, dass die globalisierte Wirtschaft zu anfällig auf Krisen ist. Die Stärkung von regionalen Wirtschaftskreisläufen und die Reduktion der Krisenanfälligkeit müssen laut der SAB in Zukunft oberste Priorität der schweizerischen Wirtschaftspolitik haben.
Zusätzliche Mittel für neue Angebote im Tourismus
Für den Tourismus fordert die SAB unter anderem, dass zusätzliche Mittel für Schweiz Tourismus bereit gestellt werden, um eine Sonderkampagne gegen Ende der Corona-Krise lancieren zu können. Zudem müssten im Tourismus neue Angebote entwickelt werden. Dazu brauche es zusätzliche Fördermittel für die Innovationsförderprogramme des Bundes wie Innotour und Innosuisse.
Die SAB fordert zudem, dass der Fonds für Regionalentwicklung um rund 100 Millionen Franken aufgestockt wird. Dies, um aus dem Fonds zusätzliche Projekte zur Revitalisierung des Tourismus mit à-fonds-perdu-Mitteln unterstützen zu können. In der Regionalpolitik müsse zudem ein Paradigmawechsel stattfinden. Es dürfen in Zukunft nicht mehr nur Projekte unterstützt werden, welche einen Export aus einer Region darstellen, sondern vor allem auch Projekte, welche die Wirtschaft innerhalb der Region ankurbeln.
Im Verkehrsbereich müssen laut der SAB die bereits beschlossenen Grossprojekte im Schienen- und Strassenverkehr rasch umgesetzt werden. Unterhalts- und Sanierungsarbeiten auf dem Netz des öffentlichen Verkehrs und dem Strassennetz sollen wo möglich vorgezogen werden. Für Betriebe des öffentlichen Verkehrs mit hohem Anteil an touristischem Verkehr müsse zudem eine Finanzierungslösung erarbeitet werden, um die Ausfälle zu kompensieren. (htr)