Eine Verkürzung der zehntägigen Quarantäne nach einer Einreise aus einem Risikogebiet oder nach einem engen Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall könnte zu mehr Infektionen führen. Dies schreibt die nationale wissenschaftliche Task Force COVID-19 in ihren am Donnerstag publizierten «Überlegungen zur Verkürzung der Quarantänedauer».
Sie habe die epidemiologischen Auswirkungen der Quarantäne mit und ohne Tests evaluiert. Demnach wäre eine Verlängerung der Dauer praktisch nutzlos, hingegen würde eine Verkürzung die Zahl der vermiedenen Infektionen verringern.
Eine Möglichkeit wäre laut Taskforce, Personen in Quarantäne zu testen, und wenn sie negativ sind, vorzeitig zu entlassen. Ein Test am sechsten Tag der Quarantäne biete die beste Gewähr, dass die Wirksamkeit einer zehntägigen Quarantäne weitgehend erhalten bleibe. Würde dagegen schon am vierten Tag getestet, so sinke die Wirksamkeit um 29 bis 58 Prozent.
Eine Verkürzung der Quarantänezeiten mit oder ohne Tests sollte gemäss dem Modell der Taskforce einzig dann in Betracht gezogen werden, wenn sie Teil eines koordinierten Vorgehens auf nationaler Ebene wäre. Dieses müsste Massnahmen enthalten, die den erwarteten Anstieg der Fallzahlen ausglichen.
Die Task Force empfiehlt dem Bund und den Kantonen, Studien in Auftrag zu geben, um die Auswirkung der Quarantänedauer auf die Verbreitung von Sars-Cov-2 in der Schweiz einzuschätzen zu können. (sda)