Als wollte er sich vornehm zurücknehmen, zwinkerte der Mond bloss als Sichel über dem Pilatus auf die Stadt, wo am Vorabend der Lilu-Eröffnung von Donnerstag, 6. Januar die 21 Licht-Installationen den Medien präsentiert wurden. Aus 180 Eingaben konnten die Festivalmacher rund um Direktor Thomas Fritschi auswählen.
Die Vorschläge kamen aus aller Welt – von Kanada bis Japan. Das Festival habe bei den Kunstschaffenden bereits eine gute Reputation, dies zeige sich zum einen an der grösseren Zahl der eingereichten Projekte und andererseits auch an deren Qualität, sagte Fritschi. Sie seien sowohl inhaltlich-künstlerisch als auch auch technisch besser geworden.
Das Gesamtbudget beträgt rund 1,2 Millionen Franken und wurde im Vergleich zur letzten Austragung, die rund 1 Million Franken gekostet hatte, leicht erhöht. Getragen wird das Lichtfestival vom Verein Lilu, der von den Luzerner Hotels und von Luzern Tourismus gegründet wurde.
Lichtshows in Casineum und Hofkirche
Der Aufwand für die einzelnen Installationen ist unterschiedlich, die Kosten reichen von einigen Tausend Franken bis in den sechsstelligen Bereich. Für die Aufstockung des Budgets mitverantwortlich sei auch die neue audiovisuelle Laser-Lichtshow «Refrakto» des dänischen Künstlerkollektivs Vertigo im Casineum.
[IMG 2] Diese ist kostenpflichtig, genauso wie die halbstündige Orgel-Lichtshow in der Hofkirche, wo heuer eine Weltreise durch die grössten architektonischen Wunder der Welt zu sehen ist. Die Lichtkunstwerke auf öffentlichen Plätzen sind dagegen frei zugänglich.
So dürfte etwa die Installation «Colored» beim Hotel Schweizerhof ein beliebter Selfie-Spot sein, sagte Fritschi. Acht Projektoren verwandeln den Platz in einen farbigen Raum.
Ein magisches Unterwassererlebnis ist auf dem Wasserturm zu sehen. Das portugiesische Studio Ocubo lässt in seiner fünfminütigen Projektion rote Fische mit Schweizerkreuz über leuchtende Korallen schwimmen und vor Raubfischen flüchten.
Wasservögeln widmet sich eine Installation dreier Studierenden der Hochschule Luzern auf der Peterskapelle. «Der Vögel täglich Brot» heisst das siebenminütige Werk, das Kirchenturm, Front und Seitenwand ausleuchtet und dort eine Trickfilm-Jagdgeschichte von Möwen, Enten und Schwänen auf Brot erzählt.
Vom Hotel Château Gütsch bis zu der Villa Schweizerhof
Das diesjährige Lilu reicht vom Hotel Château Gütsch in neuem Farbenkleid über den bespielten Torbogen am Bahnhof und den Dschungel beim Löwendenkmal bis zum Strahlenmeer aus Spiegelkugeln bei der Villa Schweizerhof.
Die letzte Austragung des Lilu 2020 dürfte laut Direktor Fritschi rund 80'000 Menschen zu den Installationen gelockt haben, gemessen wurde dies mit Passantenzählern an den jeweiligen Orten. Wegen der Corona-Pandemie rechne man dieses Jahr mit etwas weniger Publikum. Das Lilu dauert bis am 16. Januar. Die Lichtinstallationen sind täglich von 18 bis 22 Uhr in Betrieb. (sda/bbe)