Nestlé Schweiz und die Investmentgesellschaft Jogne Invest haben im freiburgischen Broc Grosses vor. Dort, wo Cailler seit 1898 Schokolade herstellt, soll in einer ersten Etappe für über 80 Millionen Franken ein neuer Freizeitpark zum Thema Schokolade entstehen. Das gaben Nestlé und Jogne am Mittwoch bekannt.

Die Eröffnung des Geländes ist auf Ende 2025 geplant. Weitere Entwicklungsschritte könnten bis zum Jahr 2030 hinzukommen. Ziel sei es, die Tradition des Schweizer Schokoladenhandwerks, die Marke Cailler, die Milch und die Kultur des Greyerzerlandes erlebbar zu machen, teilten die Partner mit.

Schokolade lockt seit 2010 Touristen ins beschauliche Örtchen Broc. Das damals eröffnete Maison Cailler gehört seit Jahren zu den am meisten besuchten Museen des Landes. Vor der Pandemie erzielte die Attraktion einen Besucherrekord von 417'429 Eintritten.

Was genau der Park bietet, ist noch nicht bekannt
Der neue Freizeitpark wird im und um den Betrieb der Schokoladenfabrik errichtet. Er soll zu einem touristischen Aushängeschild des Greyerzerlandes und des Kantons Freiburg werden. Was genau die Besucherinnen und Besucher erwartet, verraten die Verantwortlichen noch nicht. Nur so viel: Man begegne historischen Zeugen der Schweizer Schokoladengeschichte und verbringe einen unterhaltsamen Tag mit der ganzen Familie.

Zudem werde man eine der ältesten Schokoladenfabriken der Welt von innen besichtigen können. Und natürlich gehören wie heute im Maison Cailler Ateliers, Degustationen, ein Restaurant und ein Shop zum Angebot.

Jogne Invest wird für die Finanzierung, die Entwicklung und den Betrieb des Cailler-Parks verantwortlich sein. Nestlé bringt neben dem Bekanntheitsgrad seiner Marke Cailler, der ältesten noch produzierenden Schweizer Schokoladenmarke, auch seine breite Erfahrung und den Erfolg des Maison Cailler ein. Zudem stellt der Nahrungsmittelriese Flächen und Grundstücke für den Bau des Parks zur Verfügung.

Mehr Touristen und mehr Arbeitsplätze für die Region
Für Olivier Curty, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Freiburg, ist der neue Park eine aussergewöhnliche wirtschaftliche Chance für das Greyerzerland: «Er wird die Region in den Status einer Hauptstadt der Köstlichkeiten katapultieren, seien sie nun salzig wie der Käse oder süss wie die Schokolade. Das sind erfreuliche Aussichten. Hinzu kommen die Beteiligung zahlreicher Freiburger Unternehmen am Bau selbst, der deutlich zu erwartende Anstieg der Touristenzahlen für die Region sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen», wird er in der Mitteilung zitiert.

Die gute Erreichbarkeit ist eines der Hauptanliegen von Jogne Invest und Nestlé. Der Park wird über den Bahnhof Broc Fabrique direkt an das Schweizer Schienennetz angeschlossen sein. Möglich macht das die Umspurung der Gleise zwischen Bulle und Broc Fabrique, deren Fertigstellung für das Jahr 2023 geplant ist.

«Als Kind verbrachte ich viele Tage in Broc, wo meine Grossmutter lebte. Sie arbeitete in der Cailler-Fabrik und brachte mir immer Schokolade nach Hause. Ich machte es mir zur Angewohnheit, ihr am Ende des Tages entgegenzulaufen. Der Geruch von Kakao, der aus der Fabrik strömt, ist für mich immer noch mit glücklichen Kindheitserinnerungen verbunden. Mit diesem Projekt möchte ich dazu beitragen, die Geschichte der Schweizer Schokolade über unsere Grenzen hinaus erstrahlen zu lassen», sagt Daniel Bulliard, Mitgründer und Präsident von Jogne Invest laut Communiqué. Neben Bulliard stehen Jean-Bernard Buchs und Jean-Luc Mossier hinter der Investmentgesellschaft. (htr/stü)

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