Die Analyse der Fälle und der Übertragungswege hätten gezeigt, dass insbesondere die in der Gastronomie verbreiteten Plastikvisiere ungenügend Schutz vor Infektion bieten würden, teilten die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki und das kantonale Gesundheitsamt am Dienstag mit.
Die Kantonsärztin rät deshalb vor der alleinigen Verwendung von Plastikvisieren ab. Die Visiere vermittelten ein falsches Gefühl von Sicherheit. Könne der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden, würden Gesichtsmasken oder andere geeignete Massnahmen empfohlen.
Allenfalls Schutzkonzepte überarbeiten
Im Hinblick auf die Sommersaison wird Betrieben, welche sich bisher auf den Schutz von Plastikvisieren verliessen, eine Überarbeitung ihrer Schutzkonzepte empfohlen. Ziel sei es, weitere einschneidende Massnahmen möglichst zu verhindern. Sie hätten für die Wirtschaft und vor allem für Unternehmen im Tourismus schwere Konsequenzen.
Um die Bevölkerung vor weiteren Ansteckungen zu schützen und von zusätzlichen Massnahmen absehen zu können, seien Infektionsketten möglichst rasch zu unterbrechen. Dies geschehe durch die Rückverfolgung der Kontakte mit dem Contact Tracing und einer Quarantäne der Kontaktpersonen, was sich bewährt habe.
Das Bündner Gesundheitsamt rief am Dienstag dennoch zu Eigenverantwortung auf. Es empfiehlt beim Besuch von Veranstaltungen, Restaurants und Clubs, Abstand zu halten und sich mit Gesichtsmasken zu schützen. (sda)