Die Lage sei ernst und besorgniserregend, sagte der Tessiner Gesundheitsdirektor Raffaele De Rosa am Donnerstag in Bellinzona vor den Medien. Nicht nur die Zahl der Neuansteckungen nehme zu, sondern auch der Anteil der positiv Getesteten. Auch würden vermehrt über 60-Jährige angesteckt.
Verschärfungen auch für Restaurants
Ab Samstag muss auch in Tessiner Läden und Shoppingzentren mit Maske eingekauft werden. Der Südkanton ist der bisher zwölfte mit dieser Massnahme: Eine Maskenpflicht beim Einkaufen haben schon die Kantone Bern, Zug, Zürich, Genf, Waadt, Basel-Stadt, Solothurn, Neuenburg, Freiburg, Jura und Wallis beschlossen oder sie ist schon in Kraft.
Verschärfungen gibt es auch für Tessiner Restaurants. Ihre Gäste dürfen nur noch im Sitzen konsumieren. Für das Personal sind chirurgische Masken oder zertifizierte Stoffmasken obligatorisch – und sie müssen korrekt getragen werden. Gesichtsvisiere aus Plexiglas darf das Personal nicht mehr benutzen.
Gäste sind verpflichtet, ihre Kontaktdaten anzugeben. Die Betreiber der Restaurants müssen diese Daten in elektronischer Form 14 Tage lang aufbewahren und für das Contact Tracing täglich liefern können, innerhalb von zwei Stunden. Dies soll ein schnelles Aufspüren der Kontakte ermöglichen.
Aktionsplan für weitere Schritte
Nach wie vor gültig ist im Kanton Tessin ein Versammlungsverbot. Im öffentlichen Raum und ausserhalb von organisierten Veranstaltungen dürfen nicht mehr als 30 Personen zusammenkommen.
Sollten die verschärften Massnahmen nicht genügen, um das Virus in Schach zu halten, habe die Regierung einen Aktionsplan ausgearbeitet, sagte Regierungspräsident Norman Gobbi. Ziel sei dabei, nicht schliessen zu müssen. Ein erneuter Lockdown komme für die Regierung nur als allerletzter Schritt in Frage, betonte er.
Der Staatsrat zähle darauf, dass jede einzelne Person im Kanton ihre Verantwortung wahrnehme. Gleichgültigkeit oder Unbekümmertheit von einzelnen wirkten sich auf die ganze Gesellschaft aus. (sda)