Nach dem geplanten Umbau erwartet die Jugendherberge Bern Übernachtungen in der Grössenordnung von 38‘000 bis 40‘000 Logiernächten. «Das touristische Potential in unserem Segment ist in der Hauptstadt enorm», sagt Fredi Gmür, CEO der Schweizer Jugendherbergen. «Heute entspricht unser Angebot hier allerdings nicht mehr den modernen Gästebedürfnissen.» Deshalb sollen im Kern der Umbauten das Raumangebot optimiert und der bauliche Zustand verbessert werden, heisst es in einer Mitteilung der Schweizer Jugendherbergen vom Donnerstag.
Bereits 2007 hatte sich der Berner Stadtrat mit der Bestätigung der Projektgrundlagen positiv zum Umbau der lokalen Jugendherberge geäussert und damit den Weg für das ambitionierte Vorhaben frei gemacht. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase und nach Abschluss eines Architekturwettbewerbs, kann nun die Planungs- und Bewilligungsphase angetreten werden.
Ausgewogen und ökologisch
Als Sieger aus dem Architekturwettbewerb, bei dem verschiedenste Rahmenbedingungen, wie der Denkmalschutz des Gebäudes oder die Schutzzone am Rand des Marzili-Quartiers und nahe der Aare, zu beachten waren, ging die Lösung «Eifach so, gäu Pesche» von Aebi & Vincent Bern hervor. Besonders überzeugt hat die neunköpfige Jury dabei die sensible Einbettung in den Kontext.
Laut Jurybericht liegt die grosse Stärke des Projekts in seiner Ausgewogenheit. Die Setzung des Neubaus ist klar und selbstverständlich, die Aussenräume haben grosse Qualitäten, das Altbauensemble erfährt eine guttuende Klärung und der neue Bettentrakt bewahrt einen gebührenden Abstand und erhält seine Erscheinung aus den Genen des bestehenden Hauptgebäudes.
Entsprechend ihrem Leitbild setzen die Schweizer Jugendherbergen auch in Bern nicht nur auf gute Architektur, sondern wollen auch die ökologischen Aspekte berücksichtigen. Der projektierte Neubau soll im Minergie-P-Eco-Standard entstehen, das bestehende Gebäude energietechnisch auf den neusten Stand gebracht werden, heisst es weiter.
Touristischer Botschafter im preisgünstigen Segment
Nach den Sanierungsarbeiten wird die Berner Jugendherberge über 184 Betten verfügen; innerhalb des Schweizer Jugendherberge-Netzwerks soll sie sich nahtlos in die Kategorie Top einreihen. Kleinere Zimmereinheiten mit zwei bis sechs Betten sowie Nasszellen in einigen Zimmern sollen nach Abschluss der Arbeiten für den guten einfachen Komfort sorgen.
Markus Lergier, Direktor von Bern Tourismus, steht ebenfalls positiv zum Projekt. Zum einen runde die Jugendherberge das Berner Beherbergungsangebot ab und sei für die Stadt ein wichtiger Botschafter im preisgünstigen Segment. «In einem nationalen Netzwerk von 53 Jugendherbergen muss der Betrieb in unserer Stadt ganz einfach mit zu den Top-Angeboten gehören, prägt die Unterkunft doch das Bild, das unzählige Gäste aus dem In- und Ausland von unserer Stadt mitnehmen», hält er fest.
Als nächste Schritte planen die Schweizer Jugendherbergen die Überarbeitung des Siegerprojekts aus dem Architekturwettbewerb und anschliessend dessen Planungs- und Bewilligungsphase. Der Baubeginn ist voraussichtlich 2016 und die Eröffnung 2018 vorgesehen. (npa/av)