Verschiedenen Generationen haben verschiedene Reiseverhalten, -erwartungen und -bedürfnisse, denen sich die Hotellerie annehmen muss. Dies geht aus einem neuen Report der Hotelfachschule Lausanne EHL von Tatyana Tsukanova, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der EHL Hospitality Business School, hervor.

Nach dem pandemiebedingten Reisestopp zeichnet sich der Trend ab, dass Familien- sowie Ferienzeit nachgeholt wird und vermehrt in grösseren Gruppen mit unterschiedlichen Alterskategorien gereist wird.  Zudem lässt sich ein grösseres Bedürfnis nach Planung beobachten: Gäste buchen ihre Aufenthalte drei bis sechs Monate im Voraus.

Die Generationen Y und Z
Die Digitalisierung, welche die Pandemie beschleunigte, hat laut Report eine neue Gruppe von «stillen Reisenden» hervorgebracht, die vor allem den Generationen Y und Z zugeordnet werden können. Diese Gruppe hat das Bedürfnis schnell und einfach unterwegs zu sein sowie die sozialen Interaktionen  auf das Notwendigste zu minimieren. Über die Erreichbarkeit der Generation Z lässt sich sagen, dass 50 Prozent vier bis fünf Stunden pro Tag auf sozialen Kanälen unterwegs sind. Somit sind sie  vor allem über Social Media erreichbar und in ihren Reiseentscheidungen beeinflussbar.  

Erlebnisse bieten
Die junge Generation sucht einzigartige und aufregende Erlebnisse. Das Reisen soll also über den typischen Tourismus herausgehen. Sprich, das Reiseerlebnis muss Aufmerksamkeit erregen und in den sozialen Medien «teilbar» sein. Zudem setzen sie einen hohen Fokus auf Essen und Entspannung. Zudem spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Bis zu 50 Prozent der Generation Z sind bereit, für einen ökologischen Aufenthalt mehr zu bezahlen.

Obwohl die Jungen tendenziell weniger Geld zur Verfügung haben, verzichten sie nicht auf das Reisen. Im vergangenen Jahr haben 61 Prozent der Reisenden mit einem Einkommen von weniger als 50'000 US-Dollar drei oder mehr Trips gemacht.

Die Generation Babyboomer
Bei den älteren Generationen zeichnet sich ein anderes Bild ab: Haushalte mit einem Einkommen von mindestens 100'000 US-Doller sind bis zu 7 Prozent reisefreudiger als der Rest. Die Einkommenskategorien beeinflussen das Reiseverhalten im Vergleich zu der Generation Z stärker.  

Jährlich unternehmen die Babyboomer im Durchschnitt vier oder mehr Reisen. Sie reisen bis zu 25 Prozent mehr als Durchschnittstouristen. Der Report zeigt auf, dass sich die Art des Reisens ändert: Die ältere Generation legt grossen Wert auf Familienzeit. Die Unterkunft soll flexibel und persönlich sein. Das beinhaltet das Beherbergen von grossen Gruppen in einem Umfeld, mit Küche und Waschraum sowie das Erlauben von Haustieren.  

Reprot «Hospitality trends: How are the different generations traveling?»