Das Bundesamt für Statistik meldet für das erste Halbjahr 472'685 Ankünfte in der Ostschweiz. Noch nie übernachteten im ersten Halbjahr so viele Gäste in einem Ostschweizer Hotel. Im Juni fanden über 117'000 Gäste den Weg in die Hotels der Region. Diese Werte würden die Hotels sonst nur in den klassischen Sommerferienmonaten Juli und August übertreffen, wie Ruben Schönenberger in einem Artikel im St. Galler Tagblatt festhält. Insgesamt 444 erfasste Betriebe bieten in der Region 9092 Zimmer an.

Alexandre Spatz, Präsident des Ostschweizer Verbands von HotellerieSuisse, erklärt gegenüber dem St. Galler Tagblatt, dass die wärmeren Monate besser seien. Das Angebot in der Ostschweiz sei tendenziell eher auf die wärmeren Monate ausgerichtet, die Ostschweiz habe nicht so viele hohe Berge, wie er weiter ausführt. So sei die Ostschweiz weniger auf den Wintertourismus angewiesen und das Grundangebot würde auch ohne Schnee funktionieren. Die Ostschweiz könne man, laut Spatz, als Ganzjahresdestination vermarkten. Dazu würden es aber noch an touristischen Angeboten fehlen, welche über das ganze Jahre angeboten werden. 

Das Tourismusangebot und die Hotellerie hängen eng zusammen. Damit Gäste länger an einem Ort bleiben, bräuchte es ein Gesamtangebot. Der Gast muss eine längere Zeit etwas unternehmen können, ohne viel herumfahren zu müssen, wie der Präsident des Ostschweizer Verbands von Hotellerie Suisse erklärt. «Die Tourismusorganisationen leisten da aber sehr viel gute Arbeit.» 

Gäste bleiben weniger lang
Die Aufenthaltsdauer der Gäste in den Ostschweizer Hotels ist kurz. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt im ersten Halbjahr zwei Nächte. Im Juni sinkt der Wert auf 1,8.  Spatz erklärt, dass sich die Ostschweiz als Kurzurlaubsort etabliert hat. Um die Aufenthaltsdauer zu verlängern, würden Hotels vermehrt Kooperationen eingehen. Zum Beispiel werden Stand-up-Paddles verliehen und das Sportangebot ausgeweitet. 

Trotz weniger langen Aufenthalten können 929'417 Übernachtungen für das erste Halbjahr gemeldet werden, was einem Plus von 5,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Insgesamt wäre ein Übernachtungsrekord möglich gewesen, wenn sich die Nachfrage ausländischer Gäste mehr von der Pandemie erholt hätte.

Die ausländischen Gäste machen rund ein Drittel der Logiernächte aus und leicht weniger der Ankünfte. Am häufigsten kommen die ausländischen Gäste aus Deutschland. Auch Österreicherinnen und Österreicher sind viel gesehene Gäste in der Ostschweiz. Die Zahl der amerikanischen Touristen wächst. Spatz gehe davon aus, dass diese Verteilung bestehen bleibt, denn die internationalen Gäste hätten andere Ansprüche bezüglich der Hotelinfrastruktur.  Die Zahl der amerikanischen Touristen wächst. Die inländischen Gäste seien demnach wichtig für die Ostschweizer Hotellerie.