Wie die in den Geschäftsfeldern Anlässe, Beherbergungen und Unterhaltung tätige Gruppe am Freitag mitteilte, halbierte sich der Nettoumsatz auf 42,5 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA rutschte mit einem Minus von 2,4 Millionen Franken nach einem Plus von 17,1 Millionen Franken im Vorjahr in den negativen Bereich ab. Unter dem Strich betrug der Verlust 8,4 Millionen Franken nach einem Gewinn von 4,3 Millionen Franken im Jahr 2019.
Zudem wurde der Personalbestand aufgrund der Corona-bedingten Schliessungen gekürzt – von 473 Vollzeitstellen per Ende Dezember 2019 auf 364 Vollzeitstellen.
Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung vom 7. Juni beantragen, erneut auf eine Dividende zu verzichten. Dennoch blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft und wagt zudem den Börsengang an die BX Swiss.
Fünfmonatige Schliessung des Gastgewerbes
In den insgesamt fünf Monaten, während denen das Hotel und die Gastronomie im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen bleiben mussten, wurde die Renovation des «Swissôtel Kursaal Bern» mit 171 Zimmern und Suiten vorangetrieben und abgeschlossen. Die Kursaal Bern Gruppe investierte in den letzten Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in den Hotelbereich. Anfang März 2021 wurde das 4-Sterne- Superior Hotels in der Schweizer Bundeshauptstadt wiedereröffnet. [RELATED]
Auch die Gastronomie litt 2020 stark unter den Schliessungen und den wechselnden behördlichen Vorgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Positiv war das gute Wetter im Sommer 2020, das erlaubte, Gäste auf der Giardino-Terrasse, in der Garten-Lounge und im Rooftop Grill zu bewirten.
Das Kongress- und Eventangebot wurde konsequent auf die künftigen Anforderungen ausgerichtet. In Zusammenarbeit mit dem langjährigen Technikpartner Habegger wurden neue hybride und innovative Online- Angebote entwickelt und das hauseigene Streaming Studio Kursaal Bern in Betrieb genommen.
[IMG 2]
Auch Casinos leiden unter Corona
Sowohl das Stammhaus, der Kongress+Kursaal Bern, als auch das Casino-Geschäft litten deutlich unter den Schliessungen während der Pandemie. So sackte der Umsatz des Stammhauses um 62 Prozent auf
14,1 Millionen Franken ab. Unter dem Strich stand ein Verlust von 2,6 Millionen nach 4,4 Millionen im Vorjahr.
Auch das Grand Casino Bern und das Casino Neuenburg verzeichneten einen deutlichen Besucherrückgang. Der Bruttospielertrag lag mit 43,9 Millionen Franken um 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Derweil wurden Online-Angebote lanciert.
Die kleinste Geschäftseinheit schliesslich, die Wälchli Feste AG, wurde per 1. Oktober im Zuge der Fokussierung auf das Kerngeschäft verkauft.
Positive Signale
Ab Ende dieses Jahres erwartet die Kursaal-Bern-Gruppe eine deutliche Erholung der Nachfrage. «Die Kursaal Bern Gruppe hat in den letzten Monaten neue innovative Angebote speziell im Kongress- und Eventbereich entwickelt, um optimal darauf vorbereitet zu sein, die Zeit nach der Pandemie erfolgreich zu nutzen,»erklärt der Präsident des Verwaltungsrats, Daniel Buser. «Wir sehen bereits positive Signale am Markt. Zum Beispiel verfügt der Kongressbereich der Kursaal Bern Gruppe im vierten Quartal 2021 bereits über mehr Buchungen als im Vergleichszeitraum 2019 vor der Pandemie.»
Der geplante Börsengang an die BX Swiss soll den Ausbau der Marktposition stützen. Neben der geplanten Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs sollen die Aktionäre an der Generalversammlung vom 7. Juni auch über eine Namensänderung in Kursaal Bern AG zustimmen. (htr/sda/awp/npa)