(Medienmitteilung) Nach einem Abbruch und einem Neubau ist es am Ende Monat so weit: Das Hotel Tannenboden auf der Tannenbodenalp in den Flumserbergen empfängt wieder Gäste. Die St. Galler feiern am 28. Oktober die Wiedereröffnung des traditionsreichen Hauses.
Laut der Schweizer Berghillfe, die den Umbau finanziell unterstützt hat, mussten in der Tourismusregion in den letzten Jahrzehnten wegen veralteter Infrastruktur viele Hotels und Gasthäuser schliessen und viele traditionsreiche Gastrobetriebe wurden durch Eigentumswohnungen ersetzt. Diesen Entwicklungen wollten die Betreiber entgegenwirken, wie es in einer Mitteilung heisst.
Zukunftsweisende Investition für das Hotel Tannenboden
Das 1914 erbaute Hotel Tannenboden in Flumserberg im Kanton St. Gallen wird seit 2010 von Hannes Kurath und seiner Familie in der fünften Generation geführt. Neben dem Hauptgebäude gehören drei weitere Häuser zum Hotelbetrieb. Nach einer eingehenden Analyse des Hotelbetriebs im Jahr 2014 wurde klar, dass das Hauptgebäude zwingend saniert werden musste.
Für die Familie Kurath kein überraschender Befund, aber nichtsdestotrotz eine grosse Herausforderung: «Wir wussten, dass es für uns sehr schwierig werden würde, eine passende und finanziell tragbare Lösung zu finden», wird Geschäftsführer Hannes Kurath im Communiqué zitiert. Die Familie entschloss sich, das Hauptgebäude abzureissen und einen Neubau zu erstellen, mit dem nun insgesamt 40 Zimmer und 77 Betten zur Verfügung stehen. Hannes Kurath ist heute überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: «Es war in der Tat eine riesige Herausforderung. Wir haben uns sogar einige Male überlegt, das Hotel zu verkaufen. Aber mit der jetzigen Lösung können wir konkurrenzfähig in die Zukunft gehen.»
Die Sanierung kostete insgesamt 8,3 Millionen Franken, 300'000 Franken kamen als Unterstützungsbeitrag von der Schweizer Berghilfe. Kurt Zgraggen, Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe, ist überzeugt, dass solche Investitionen nötig sind: «Auch solche traditionsreichen Hotelbetriebe müssen sich für die Zukunft rüsten, haben es aber bei der Beschaffung der finanziellen Mittel sehr schwer, weil es immer grosse Investitionsvorhaben sind.»
Grand Hôtel du Cervin in St-Luc wird zur Jugendherberge
Fast gleichzeitig eröffnet auch das denkmalgeschützte Grand Hôtel du Cervin in St-Luc im Val d’Anniviers im Kanton Wallis neu, dessen Renavation die Berghilfe mit 650'000 Franken unterstützt hat. Der neoklassizistische Bau aus dem Jahr 1893 stand 2013 zum Verkauf, nachdem er 30 Jahre lang nicht als Hotel genutzt wurde. Für den Erhalt des historischen Gebäudes gründeten rund 40 Personen die Aktiengesellschaft Grand Hôtel du Cervin à St-Luc SA und kauften das Hotel. Zudem gründeten sie den Verein Amis du Grand Hôtel du Cervin, der heute rund 300 Mitglieder zählt und sich für den Erhalt des Hotels einsetzt.
[IMG 4-10]
Nach einer langen Planungsphase begannen 2019 die aufwändigen Umbau- und Renovationsarbeiten. Für den Betrieb übernahm das Hotel das bewährte Konzept der Jugendherbergen der neuen Generation. Das Haus bietet nach dem Umbau 110 Betten in 21 Zimmern, darunter Privatzimmer mit zwei bis sechs Betten sowie geteilte Mehrbettzimmer. Die Walliser Aude Héritier übernimmt die Aufgabe als Geschäftsführerin.
[IMG 11]