Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers/Hotelièren?
Liebe deine Rolle als Gastgeber. Wenn Begeisterung und Leidenschaft ausgelebt werden, führt das zwangsläufig zu mehr Gästezufriedenheit und Erfolg.
Was zeichnet einen guten Hotelier aus?
Sich selbst treu sein und den Gast immer in den Mittelpunkt stellen. Wenn die Gäste sich wie zu Hause fühlen, hat man seinen Job richtig gemacht.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Dass wir Leistungserbringer gemeinsam an einem Strick ziehen und den Schweizer Tourismus zusammen weiterbringen und seine Einzigartigkeit und Qualität bewahren. Die aktuelle Krise hat uns gezeigt, wie wichtig das ist.
Zur Person
Der 46-jährige Zermatter führt das Hotel Bellerive seit dem Jahr 2005 in zweiter Generation zusammen mit seiner Frau. Der Hotelier ist einer der sieben Gründungsmitglieder der Hotelgruppe Best 3 Star Hotels, welche 2015 ins Leben gerufen wurde. Seit Juli 2020 präsidiert Mario Noti den Hotelier-Verein Zermatt.
Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Dass die Gastfreundlichkeit oft zu kurz kommt und nur der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, die Herzlichkeit dabei aber vergessen geht. Unsere Gäste sind unser höchstes Gut. Das darf nicht ausser Acht gelassen werden.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Kein Tag lässt sich planen. Jeder Tag bringt Überraschungen. Und wenn man dem Gast ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, weiss man von Neuem, dass dies der schönste Beruf ist, den man sich wünschen kann.
Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Ein Betrieb, in dem die Wünsche der Gäste im Zentrum stehen und von topmotivierten Mitarbeitenden alles gemacht wird, dass sich die Menschen wohlfühlen.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Gastfreundschaft hat viel mit guter Kommunikation zu tun. Das umfasst auch die Mitarbeitenden. Wenn man offen und ehrlich mit seinen Mitarbeitenden ist und ihnen Leidenschaft für den Beruf vorlebt, dann springt der Funke meist über, und sie werden es einem mit einer entsprechenden Leistung danken.
Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?
Indem ich Zeit mit meiner Frau – die gemeinsam mit mir im Hotel Bellerive arbeitet – und meinen zwei Kindern verbringe. Und ab und zu mal ein Glas Wein mit guten Freunden darf natürlich auch nicht fehlen.
Welches Hotel inspiriert Sie?
Das «Fairmont Royal Palm» in Marrakesch.
Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?
Da muss ich nicht viel machen. Entweder ich fühle mich wohl oder nicht. Ich schau aber sicher nicht unters Bett, ob dort auch richtig gereinigt worden ist.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Elon Musk. Ich würde gerne wissen, was er über die Zukunft der Mobilität denkt. Denn die Zukunft der Mobilität ist auch entscheidend für die Zukunft des Tourismus.
Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?
Ich würde mir Inspiration in anderen Hotels holen. In der Schweiz und im Ausland. Und viel Zeit mit meiner Familie verbringen.
Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?
Bergsteigen. Dann könnte ich aufs Matterhorn.
Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?
«Können» ist vielleicht nicht das richtige Wort. Meine Kinder hören da so eine CD im Dauerloop ...
Welchen Jugendstreich werden Sie nie vergessen?
Den erzähle ich höchstens meinen allerliebsten Stammgästen.
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Da meine Eltern den Betrieb schon vor mir geführt hatten, war es für mich klar, was ich werden wollte. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm ... (npa)