Was zeichnet eine sehr gute Hotelière und einen sehr guten Hotelier aus?
Sie müssen sicher offen und anpassungsfähig sein, damit sie schnell auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren können. Sie sind herzlich und kümmern sich gut um ihre Mitarbeitenden.
Seit 50 Jahren haben die Frauen in der Schweiz das Stimmrecht. Welchen Stellenwert haben die Frauen im Tourismus heute?
Frauen haben im Tourismus sowie in vielen anderen Branchen heute viel mehr Möglichkeiten und werden auch von vielen sehr geschätzt. Da Frauen die Hälfte unserer Gäste ausmachen, ist es wichtig, auch in Führungspositionen die Frauenperspektive einzubringen, um ein optimales Angebot zu ermöglichen.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Man kann Gäste schon mit Kleinigkeiten begeistern. Es gibt zudem häufig Gäste, die einem ans Herz wachsen und Teil der Hotelfamilie werden.
Sie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Für mich gehört zu einem attraktiven Arbeitsplatz eine offene Kommunikation, die Möglichkeit, sich individuell einzubringen, ernst genommen zu werden und sich weiterzuentwickeln.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende in Ihrem Betrieb?
Indem ich Feedbacks und Vorschläge der Mitarbeitenden gerne annehme. Verschiedene Perspektiven helfen, Probleme besser anzugehen und einen gesunden und effizienten Betrieb zu schaffen.
Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?
Ich schaue mir die Details und die Dekoration an. Ich suche nach dem gewissen «Extra» im Zimmer.
Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Ich wäre für beide Szenarien zu haben. Abwechslung macht das Leben spannend.
Welches Hotel inspiriert Sie?
Jedes Hotel, das liebevoll und unkonventionell dekoriert ist, inspiriert mich. Ein schönes Beispiel dafür wäre das Hotel Waldhaus auf der Bettmeralp.
Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
Mein Skizzenbuch, ein Notizbuch und ein Stift. Man weiss nie, wie und wo man inspiriert wird.
Die 31-Jährige aus Naters absolvierte in China eine Kung-Fu-Ausbildung und widmete sich daraufhin ihrem Studium der Neurowissenschaften. Um sich die Weiterbildung zu finanzieren, nahm sie einen Job im Alpine Hotel Perren in Zermatt an. Weil sie 2020 wegen der Pandemie keinen Praktikumsplatz im Gesundheitswesen fand, bot ihr der neue Geschäftsführer Nicolas Burgener ab 1. Mai eine Stelle als Rooms Division Managerin an. Eine «Once in a lifetime»-Chance, die sie nutzen wollte.
Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie sie Bugs Bunny sie knabbert?
Ein Bankett wie bei Asterix klingt für mich nach guter Gesellschaft und einem interessanten Abend. Ich würde definitiv das Bankett bevorzugen.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Mit Leonardo da Vinci. Als Naturwissenschaftler, Ingenieur und Maler war er als Universalgenie seiner Zeit weit voraus. Ich frage mich, wie er über die heutige Zeit denken würde.
Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen ?
Die Fähigkeit, mich duplizieren zu können. Das wäre im Arbeitsalltag manchmal sehr von Vorteil.
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Ich wollte eigentlich immer Architektin werden und habe dann über Umwege wie eine Kung-Fu-Ausbildung in China und ein Studium in Psychologie und Neurowissenschaften völlig unerwartet durch die Pandemie den Weg in die Hotelbranche gefunden. Hätte man mir noch vor drei Jahren gesagt, dass ich Rooms Division Managerin in einem Hotel in Zermatt sein würde, hätte ich es nicht geglaubt.
In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?
Ich würde gerne in die Schuhe von Kilian Jornet schlüpfen. Er ist ein bodenständiger Trailrunner, bei dem kein Ziel unmöglich scheint. (htr/npa)