Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers und Hotelièren?
Der Weg kann sich als steinig erweisen. Deshalb immer mit der nötigen Hartnäckigkeit ein Ziel vor Augen haben und dieses konsequent verfolgen. Der richtige Mentor an der Seite wird sich hierbei als hilfreich erweisen.
Was zeichnet eine sehr gute Hotelière, einen sehr guten Hotelier aus?
Sich vielseitig interessiert zeigen, zumal kein anderer Beruf dermassen facettenreich ist. Der Hotelier ist ein Allrounder. Ausserdem als leidenschaftlicher Teamplayer eine Vorbildfunktion einnehmen.
Bevor der 65-Jährige im Jahr 2001 gemeinsam mit seiner Frau Regula den «Widder» in Zürich übernahm, führte er renommierte Häuser wie das Beatus in Merlingen, den Schweizerhof in Zermatt, das Grand-Hotel Park in Gstaad oder das Swissôtel Berlin. Der erfahrene Hotelier präsidiert die Swiss Deluxe Hotels und ist unter anderem Vorstandsmitglied bei Zürich Tourismus und den Zürcher Hoteliers sowie bei der Robert F. Kennedy Human Rights Foundation Switzerland.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Den Qualitäts- und Individualtourismus als Gegenpol zum Massen- und einstweilen Overtourism fördern und pflegen. Das stünde unserem Land gut an.
Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Wenn sie auf Mittelmass trifft.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Er «menschelt» im wahrsten und positiven Sinn des Wortes.
Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Wo sich Teamplay und damit einhergehend Dynamik, Innovation und Kreativität breitmacht.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Durch vorgelebte Leidenschaft – sie ist für unseren Beruf unentbehrlich – den Funken aufs Team überspringen lassen und eine offene Kommunikation pflegen.
Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?
Sich regelmässig und mit der nötigen Disziplin Zeit für sich selbst und die Familie einräumen. Insbesondere Letztere gibt mir Halt und Ausgleich.
Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?
Da gibt es viele! Unlängst hat mich das «La Granja Farmhouse» auf Ibiza fasziniert, weil es die neuartige Interpretation von Luxus beispielhaft vermittelt: Zeit, Raum, Nachhaltigkeit mit einem Flair von Nomadentum – und dennoch Stil und Qualität bis ins letzte Detail, was dem Hotel wiederum die Exklusivität verleiht.
Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Was auch immer man im 5-Sterne-Hotel an Zeitgeist und Offenheit für jegliche Stilrichtungen zu vermitteln vermag – es muss ja auch nicht gleich Punk sein.
Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?
Dann schon eher ein orgiastisches Bankett bei Asterix, solange das gesunde Rüebli im Menü auch noch seinen Platz findet.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Ich habe in meiner Karriere vielfach das Privileg gehabt, mit Berühmtheiten zu essen. Aber ich habe erfahren, dass, solange mich das Gegenüber inspiriert, ja amüsiert, es mit Sicherheit nicht dessen Prominenz ist, die den Unterschied ausmacht, um ein Essen in gesellschaftlicher Hinsicht zum Erlebnis werden zu lassen.
Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?
«Happy» von Pharrell Williams – es vermittelt Fröhlichkeit und Leichtigkeit.
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Architekt wie mein Vater.
Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?
Als ich als kleiner Knirps zusammen mit meiner Schwester verbotenerweise aufs Dach im 5. Stock unseres Hauses gestiegen bin...
In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?
Da reicht ein Tag leider nicht – um Donald Trumps Scherbenhaufen, den er angerichtet hat, aufzuwischen! (npa)