Acht professionelle Dessertkünstler kämpften im Rahmen der weltgrößten Ernährungsmesse Anuga in Köln im Live-Wettkampf um den Titel Patissier des Jahres. Am Ende setzte sich Mike Kainz (Grand Hotel Les Trois Rois, Brasserie) aus Basel gegen seine Mitstreiter um den Titel durch. Im Finale des internationalen Dessert-Wettbewerbs trat der 24-Jährige gegen Konkurrenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Zweite wurde die Patissière Yoshiko Sato, die ebenfalls in Basel arbeitet (Tavero AG). Der dritte Platz geht an André Siebertz aus dem Hotel Clostermanns Hof in Niederkassel-Uckendorf (DE).

Modern, mutig, ausgefallen
«Ein guter Patissier findet immer einen Weg zum Ziel», ist das Motto von Mike Kainz. Der gebürtige Lörracher hat mit dieser Einstellung sein Ziel erreicht. Er konnte beim Finale mit seinem aus der Kindheit inspirierten Freestyle-Dessert aus Schokolade, Gerste und Quitte, seiner Praline mit Oro Nero, Salz-Karamell und Feuilletine, sowie seine Interpretation des 3-Kompontendesserts «Pausenbrot» mit den drei vorgegeben Zutaten Pumpernickel, Frischkäse und Preiselbeere, die internationale Starjury auf voller Länge überzeugen.

«Mike Kainz Dessert war das Highlight des Wettbewerbs», urteilt der Präsident Pierre Lingelser vom Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn. «Absolut verdient, alle am Tisch haben komplett aufgegessen, das spricht doch schon für sich, oder nicht?», meinte Bernd Siefert aus Michelstadt.

Glückliche Gewinner des 2. und 3. Platzes
Wie schon beim Hamburger Vorfinale belegte Yoshiko Sato den zweiten Platz und geht als erste weibliche Finalistin und Vize Patissière in die Geschichtsbücher von Patissier des Jahres ein. Die Juroren waren auch von ihrem eurojapanischen Fusionsmenü begeistert und so wählten sie die gebürtige Japanerin knapp auf den zweiten Platz. Glücklicher Dritter wurde André Siebertz aus dem Hotel Clostermanns Hof in Niederkassel-Uckendorf mit seinen kontrastreichen Desserts, die sich vor allem durch sein Spiel mit verschiedenen Aromen auszeichnen.

«Ich bin stolz auf unsere Jungs und Yoshiko. Sie haben Unglaubliches geleistet heute. Sie haben wirklich die Anerkennung der Branche verdient. Diese jungen Patissiers müssen einfach gepuscht werden», meinte die Geschäftsführerin Nuria Roig de Puig nach dem Wettbewerb.

Auch beim Finale bewertete eine internationale Fachjury unter dem Vorsitz des Präsidenten Pierre Lingelser die Leistungen der Finalisten. Neben dem kulinarischen Revolutionär Martin Lippo aus Spanien (Vakuum, Barcelona), beurteilten auch Patissiergrößen wie Bernd Siefert (Weltmeister Café Siefert, Michelstadt), Matthias Mittermeier (Pfersich Trend-Forum,Neu-Ulm), Dennis Ilies (The Table, Hamburg), Andy Vorbusch (The Dolder Grand, Zürich) und Gastrokritiker Wolfgang Fassbender die ausgefallenen Kreationen und kürten den Sieger. (htr/og)

Die Finalisten im Überblick:

  • Stephan Haupt Küchenchef, Scharff´s Schlossweinstube, Heidelberg (DE)
  • Alexander HuberChef Patissier, Alte Vogtei, Köngen (DE)
  • Mike KainzChef de Partie Patisserie, Grand Hotel Les Trois Rois, Brasserie, Basel (CH)
  • Nico KuckenburgChef Patissier, Hotel Restaurant Ole Deele, Burgwedel (DE)
  • Yoshiko SatoPatissière, Tavero AG, Basel (CH)
  • André SiebertzChef Patissier, Hotel Clostermanns Hof, Niederkassel-Uckendorf (DE)
  • André SiedlChef Patissier, Ecco, Zürich (CH)
  • Martin StudenyGeschäftsführer und Patissier, M Passione Patisserie & Confiserie, Salzburg (A)