Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers?

Der Tag hat 24 Stunden. Nutzt jede Stunde dazu, Leidenschaft, Freude und Mut zu leben und zu vermitteln. So seid ihr der Konkurrenz immer ein paar Stunden voraus.

Was zeichnet einen sehr guten Hotelier aus?

Das Geld wird am Gast verdient. Eine perfekte Organisation mit einer flachen Hierarchie, klaren Verantwortlichkeiten und definierten Kernprozessen ermöglicht es jedem Teammitglied, die vielen Momente der Wahrheit professionell zu meistern. Der Hotelier hat für diese Bedingungen zu sorgen und so Demotivation zu verhindern. Und geht selbstverständlich mit gutem Vorbild voran.

Der 55-jährige erfahrene Hotelmanager führte Häuser wie das Carlton Elite in Zürich, das Grand Hotel Nation in Luzern oder den Schweizerhof in Bern. Der gebürtige Berner ist Delegierter des Zürcher Hotelier-Vereins (ZHV). 2002 gründete er die Franchisenehmerin und Betreibergesellschaft Swiss Hospitality Management AG (SHM) für die Hotel-Marken Ibis und Holiday Inn Express.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Dass die Landesgrenzen, die wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen wurden, sehr bald wieder aufgehen und ein Personenverkehr stattfinden kann. Nur von den Schweizern im eigenen Land können wir nicht überleben.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Zu viel Mittelmass.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Menschen Lebensfreude zu vermitteln.

Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?

Die Stimmung im Team ist von zentraler Bedeutung. Nur wem nach Lachen zumute ist, kann lachen. Es versteht sich von selbst, dass dabei die Hardware up to date sein muss. So stellt sich der Erfolg ein. Und Erfolg macht süchtig.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Durch die Vermittlung einer klaren Unternehmensvision, einer offenen Kommunikation und einer vollständigen Transparenz.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Für mich gibt es nur eine Life-Balance. Meine Arbeit ist freiwillig und erfüllt mich mit grosser Genugtuung. Und sonst braue ich mein Bier oder setze mich auf meine Harley.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

Ich räume alles vom Schreibtisch weg, was da nicht hingehört.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Wenn es denn sein müsste, dann für das 5-Sterne-Hotel mit Ohropax.

Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?

Das fragen Sie einen Hotelier...?

Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?

Kamalaya Resort auf Koh Samui in Thailand. Ein holistisches Wellnessresort, das Massstäbe setzt. Einmal im Jahr hingehen und dann wie neugeboren zurückkehren.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?

Sofern nicht Hamburger und Cola Zero aufgetischt werden, mit Donald Trump. In diesen aussergewöhnlichen Zeiten muss man sich amüsieren und ablenken. Wobei, einem Präsidenten zuzusehen, wie er sich mit Fingerfood auseinandersetzt, hat sicher auch etwas Belustigendes.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?

Tönt verdächtig nach Sabbatical. Das heisst einerseits die Welt entdecken und andererseits dem Kopf neue Nahrung in Form einer herausfordernden Weiterbildung schenken.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Ein Musikinstrument beherrschen und damit für gute Unterhaltung sorgen.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

Durfte man früher nicht schon mit 16 Auto fahren?

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

Nur einen Tag? Sie ahnen es, in jene von Donald Trump. Da gäbe es einiges zu korrigieren... (npa)