Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hoteliers und Hotelièren?
Nicht nur jungen Hoteliers und Hotelièren, sondern allen jungen Menschen: Wer nicht für seinen Job brennt, wird von ihm verbrannt. Wer aber realisiert, dass er oder sie sich mit Begeisterung und Leidenschaft in der Gastronomie bewegt, und das mit harter Arbeit und dem Willen zur steten Weiterbildung zu kombinieren versteht, der kann es weit bringen.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Dass wir alle die nötigen und richtigen Schritte unternehmen, um gestärkt aus dieser Krise hervorzukommen, und dass wir das Ferienland Schweiz attraktiv vermarkten – und auch für Jüngere bezahlbar machen.
Die 46-Jährige ist bereits seit 30 Jahren in der Hotel- und Gastronomie-Branche tätig. Nach Stationen als F&B-Managerin im Hotel Aarauerhof und als Direktorin im Hotel Aarau West sowie als Leiterin Gastronomie der Aar-Reha Schinznach AG hat sie Anfang Juli die Direktion in der «Kettenbrücke» Aarau übernommen. Die dipl. Hotelmanagerin NDS HF ist mit Ex-SRF-Redaktor Michael Sokoll verheiratet und hat zwei Kinder.
Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?
Dass zu schnell zu unreflektiert gehadert wird, anstatt die Situation als solche zu akzeptieren und nach weitsichtigen Lösungen zu suchen.
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Ich liebe es, jeden Tag neuen Situationen und neuen Menschen zu begegnen, denen ich ein Gefühl des Zuhause-Seins vermitteln kann.
Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Ein Gastronomiebetrieb, in dem die Wünsche der Gäste im Zentrum stehen und alles dafür gemacht wird, dass sich die Menschen wohlfühlen. Auch die Mitarbeitenden, welche meine Philosophie der Herzlichkeit, Freundlichkeit und Offenheit mittragen.
Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
So profan es klingt: als gutes Beispiel vorangehen. Dazu zeige ich jedem Mitarbeitenden gegenüber Interesse und Wertschätzung für seine Arbeit. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass wir als Ganzes unsere Gäste begeistern.
Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne ein Nachtessen geniessen?
Mit meinem Landsmann Arnold Schwarzenegger. Er wurde in seinem Leben oft belächelt und nicht ernst genommen. Aber dank unermüdlicher Arbeit und Leidenschaft für sein Tun hat er es trotzdem ganz nach oben gebracht.
Welches Hotel inspiriert Sie?
Das «Zuri Zanzibar» auf der Insel Sansibar. Für mich der Inbegriff des Paradieses – mit Wohlfühlfaktor 10+.
Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?
Ich schaue mir das Badezimmer an: vor allem die Dusche und das WC. Wer diesen Bereich pflegt, zeigt seinen Blick für das Kleine, das Detail, das Unscheinbare.
Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
Meine Vitamine und Shampoos. Damit bringe ich meinen Mann regelmässig an die Grenzen – vor allem wegen des Platzes in unserem Koffer…
Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Als gebürtige Österreicherin gibt es hier natürlich keine Wahl. Der Walzer in der Jugi, wo ich als Teenager tatsächlich oft übernachtet habe. Einfach, weil das Geld für ein «richtiges» Hotel gefehlt hat.
Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?
Gedanken lesen kann ich schon, sagt mein Mann immer. Deshalb hätte ich gerne die Fähigkeit, mir selber mehr Zeit zu geben, um gewisse Dinge zum Laufen zu bringen. Ich will oft alles per sofort erledigt haben.
Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Für mich war schon als 13-Jährige klar, dass mein Herz für die Gastronomie schlägt. Ich half bereits als Teenager regelmässig in Restaurants aus, um mein Taschengeld aufzubessern.
Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?
«The Rose» von Bette Midler. Zu diesem Song bin ich an meiner Hochzeit zur Zeremonie eingezogen.
In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?
In denjenigen eines Multimilliardärs. An diesem Tag würde ich dann all seine Konten plündern und wohltätigen Zwecken zukommen lassen, welche Tiere schützen, die Umwelt schonen und pflegen und Menschen in Not helfen. (npa)