Laut der letztmals am Donnerstag aktualisierten, online einsehbaren Übersicht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), über die verschiedene Medien berichteten, wurden damit rund 42 Prozent der zur Verfügung gestellten Mittel genutzt. Insgesamt wurden Kredite in der Höhe von 16,8 Milliarden Franken an 136'112 KMU vergeben.
13,8 Milliarden Franken entfielen auf die Kategorie der Kredite bis maximal 500'000 Franken und machten den Löwenanteil an den Bezügen aus. 34'983 KMU bezogen dabei durchschnittlich je 103'000 Franken Überbrückungshilfe. In der Kategorie Covid-19-Kredit-Plus mit einem Kreditrahmen von höchstens 20 Millionen Franken stellten 1129 Firmen ein Gesuch und nahmen pro Kredit durchschnittlich 2,7 Millionen Franken in Anspruch.
Am meisten nach Zürich und in die Waadt
17,1 Prozent der Kredite gingen an KMU im Kanton Zürich, 10,8 Prozent in den Kanton Waadt. Es folgen Tessin (9,3%), Bern (9,0%), Genf (7,7%) und Aargau (5,8%). Ähnlich die Reihenfolge beim Kreditvolumen. 17,2 Prozent der Gelder flossen in Zürcher Unternehmen, 10,6 Prozent in die Waadt. Es folgen Bern (9,2%), Tessin (8,4%), Genf (7,9%) und Aargau (5,5%).
Die meisten Kredite vergaben die Raiffeisenbank (18,2%) und die UBS (17,9%). Es folgen Postfinance (12%) und Credit Suisse (11,3%). Das grösste Kreditvolumen beantragten Handels- und Instandhaltungsbetriebe (24,6%) sowie das verarbeitende Gewerbe und die Herstellung von Waren (15,2%). Es folgen das Baugewerbe (13%) und Gastronomie/Hotellerie (9,5%).
Die grösste Anfragewelle gab es in den ersten acht Tagen ab dem 26. März, als laut Seco-Grafik täglich durchschnittlich rund 10'000 Kreditvereinbarungen abgeschlossen wurden. Der Tagesrekord von
11'750 Vereinbarungen stammt vom 28. März. Ab der zweiten Aprilwoche flachte die Kurve dann schon deutlich ab.
In 845 Fällen gab es Abklärungen wegen Verdachts auf Missbrauch der Kredite. Verfahren eingeleitet wurden bisher aber lediglich in 48 Fällen, weil sich der Verdacht erhärtete.
Wenig Missbrauchsfälle
Die meisten Verfahren (17) wurden eingeleitet, weil die Kredite allgemein oder für Ersatzinvestitionen verwendet worden sein könnten. In acht Fällen besteht der Verdacht auf Mehrfachanträge, in je sieben auf falsche Umsatzangaben und Verwendung für die Auszahlung von Dividenden oder für Refinanzierungen.
Die tiefe Zahl von Missbräuchen deckt sich mit der Feststellung der Eidgenössischen Finanzkontrolle in einer repräsentativen Analyse von Ende Juni. Es gebe zwar Hinweise auf Missbrauch, die Auffälligkeiten seien indes «kein Massenphänomen».
In 167 Fällen haben die Banken die Bürgschaft des Bundes in Anspruch genommen. Die entsprechenden Verluste beliefen sich bisher auf rund 13,7 Millionen Franken. Das entspricht einem Ausfall von durchschnittlich knapp 85'000 Franken pro Fall. Am Covid-19-Programm haben 123 Banken teilgenommen.
Die Frist für die Einreichung der Anträge ist am 31. Juli abgelaufen. Für die Bürgschaftsgesuche für Startups läuft die Frist noch bis Ende August. Insgesamt hatte der Bund für das Kreditprogramm maximal 40 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt. (sda)