Lukas Engelberger, seit 2020 Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), befürwortet eine schrittweise Öffnung. «Aus sozialer oder psychologischer Sicht ist diese Lösung besser», sagte er in einem Interview, das am Freitag von den französischsprachigen Zeitungen der Mediengruppe Tamedia verbreitet wurde. Wenn alles auf einmal geöffnet werde , entstehe der Eindruck, die Pandemie sei vorbei.
Doch derzeit sei ein Drittel der Tests in der Schweiz positiv und täglich würden etwa 15 Todesfälle registriert, sagt der Basler Gesundheitsminister. «Wir müssen verhindern, dass die Zahlen wieder ansteigen». Mit etwas Vorsicht könne man die Auswirkungen der Erleichterungen beobachten und «wenn nötig zu reagieren».
Sämtliche Zentralschweizer Kantonsregierungen hatten den Bundesrat Anfang der Woche aufgefordert, die Coronamassnahmen in einem Schritt am 17. Februar aufzuheben. Am Mittwoch hat sich auch der Luzerner Regierungsrat für diese Variante der Konsultation des Bundesrats ausgesprochen. Die meisten anderen Kantone sind vorsichtiger.[RELATED]
Bei der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sind die Kantone gespalten. «Ich stelle fest, dass die Kantone, die die schnellste Variante bevorzugen, trotzdem dafür plädieren, die Maske in bestimmten Fällen beizubehalten, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Krankenhäusern», bemerkt Engelberger.
Die Epidemie muss weiterhin überwacht werden
«Der Tag, an dem man die Maske überall ablegen kann, ist dann wirklich ein Zeichen, dass das Coronavirus hinter uns liegt», sagt er. Für die Überwachung der Epidemie müsse jedoch ein stärkeres Überwachungssystem als das Sentinella-System für die Grippe eingesetzt werden.
«Die Meldepflicht und die Isolation müssen bestehen bleiben», sagt er. Auch eine Teststrategie müsse beibehalten werden, «um den Überblick über das zu behalten, was passiert, und reagieren zu können, wenn neue Varianten auftauchen.» (sda/npa)