Der Ständerat hat in der Herbstsession die Motion zur Fortsetzung des MWST-Sondersatzes an die Kommission überwiesen. HotellerieSuisse nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis, wenngleich wir uns gewünscht hätten, dass der Ständerat bereits jetzt eine Entscheidung zugunsten unserer Branche trifft. Wir sehen dies jedoch als Chance, die wir nutzen werden, um unsere Argumente nochmals einzubringen.
Der Sondersatz wurde 1996 eingeführt, um die besondere Stellung der Hotellerie als Exportbranche anzuerkennen. Trotz dieses Exportcharakters kann die Hotellerie aufgrund ihrer Standortgebundenheit nicht von den gleichen Vorteilen profitieren wie andere Exportsektoren. An dieser grundlegenden Tatsache hat sich bis heute nichts geändert. Rund 55 Prozent der Logiernächte in der Schweiz werden von internationalen Gästen gebucht. [RELATED]
Sollte der MWST-Satz nun plötzlich von 3,8 Prozent auf 8,1 Prozent angehoben werden, wäre dies ein Rückschlag für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche im internationalen Markt. Denn der Tourismus ist eine stark preissensitive Branche. Zwar können wir als ganze Branche momentan erfreuliche Logiernächtezahlen verzeichnen, doch die Gästezahlen aus den Nachbarländern Deutschland und Italien sind rückläufig. Der wichtigste Grund dafür ist die anhaltende Frankenstärke, welche potenzielle Gäste aus diesen Märkten weiter abschrecken wird. Ein höherer MWST-Satz würde diesen Trend verstärken.
Ein MWST-Satz von 8,1 % gefährdet die internationaleWettbewerbsfähigkeit.
In der gesamten Diskussion darf auch nicht vergessen gehen, dass die Beherbergung und der gesamte Tourismus wichtige Wirtschaftszweige der Schweiz sind. Allein die Beherbergung generiert einen jährlichen Umsatz von über 10 Milliarden Franken und beschäftigt 80 000 Mitarbeitende. Da ist es aus meiner Perspektive als Hotelier auch schwer nachvollziehbar, dass der Bundesrat dem Parlament empfiehlt den Sondersatz nicht zu verlängern. Die Beherbergung ist ein wichtiges Standbein des gesamten Tourismus in der Schweiz.
Ein Rückgang der Logiernächte hätte Auswirkungen auf alle Zweige des Tourismussektors. Die Abhängigkeit innerhalb des Sektors ist gross, das zeigt sich auch daran, dass wir in einer breiten Tourismusallianz für den MWST-Sondersatz kämpfen, obschon nur die Hotellerie direkt davon profitieren kann.