Die deutliche Absage zur tourismusfeindlichen Begrenzungsinitiative sorgte für ein Aufatmen in der Schweizer Tourismusbranche. HotellerieSuisse sei erleichtert über das eindeutige Ergebnis, welches auch ein Bekenntnis für einen erfolgreichen Tourismusstandort Schweiz sei, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Der gemeinsame Einsatz zugunsten der Branche habe sich ausgezahlt.
Im Rahmen des Abstimmungskampfes übernahm HotellerieSuisse die Leitung und Koordination einer breiten Nein-Allianz aus total neun Verbänden. Dem Komitee gehörten HotellerieSuisse, GastroSuisse, der Schweizer Tourismus-Verband, Seilbahnen Schweiz, Parahotellerie Schweiz, der Schweizer Reise-Verband, die Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren, der Verband öffentlicher Verkehr sowie der Verband Schweizer Tourismusmanager an.
Die Tourismuskampagne habe aufgezeigt, welche Bedeutung die Personenfreizügigkeit für den Tourismus habe, und damit zum erfreulichen Resultat beigetragen, schreibt der Verband. Mit dem «Nein» zur Kündigungsinitiative habe sich die Schweizer Stimmbevölkerung am internationalen Tag des Tourismus gegen die Kündigung der Personenfreizügigkeit mit der EU und damit für die Weiterführung des Bilateralen Weges ausgesprochen. Die internationale Vernetzung und einfache Erreichbarkeit der Schweiz blieben dem Tourismus damit als Erfolgsfaktoren erhalten.
Schädliche Folgen verhindert
Eine Kündigung der Bilateralen Verträge hätte sich stark negativ auf die Auslandnachfrage in der Beherbungsbranche ausgewirkt, die sich aufgrund der Corona-Krise ohnehin bereits auf einem Tiefstand befindet.
Für den Geschäfts- und Leisuretourismus hätte dies verheerende Folgen gehabt. Stabile Beziehungen zur EU seien gerade jetzt elementar, damit die Schweiz eine international erfolgreiche Tourismusdestination bleibt, hält der Verband fest.
Reisefreiheit sichergestellt
Das heutige Resultat sichere die Reisefreiheit und offene Grenzen. Davon profitieren nicht nur ausländische Touristen bei ihrer Einreise in die Schweiz, sondern auch Schweizerinnen und Schweizer, die ihre Ferien in Europa verbringen.
Die Fortführung der Personenfreizügigkeit sei ausserdem eine wichtige Voraussetzung für die Stabilisierung und Erholung der Tourismusbranche. Der Erhalt der europäischen Reisefreiheit sei für den Tourismussektor in dieser historisch einmaligen Krise überlebenswichtig.
Nach diesem Abstimmungssonntag will HotellerieSuisse nun weitere politische Ziele verfolgen, welche vor allem auf die Bewältigung der Coronakrise abzielen, so etwa für den Schuldenerlass von Covid-Krediten in Härtefällen, Schnelltests statt Quarantäne bei der Einreise in die Schweiz oder einen Masterplan für die Stadthotellerie. (htr)