Die Regierung des Kantons Basel-Stadt bedauerte in einer Mitteilung vom Mittwoch ihren Entscheid. Angesichts von bis zu 100'000 Besuchern pro Tag sei die Durchführung einer Innenstadtmesse in Zeiten von Covid-19 jedoch «nicht verantwortbar».
Die Absage der beliebten Herbstmesse mit jeweils bis zu einer Million Besucherinnen und Besuchern während zwei Wochen hat sich die Regierung offensichtlich nicht leicht gemacht. Bis zuletzt habe die Hoffnung bestanden, dass «D'Mäss» auch dieses Jahr stattfinden könne. Deshalb seien auch alle Möglichkeiten für eine sichere Durchführung in Erwägung gezogen worden, heisst es im Communiqué.
Die Herbstmesse ist neben der ebenfalls abgesagten Fasnacht einer der wichtigsten Grossanlässe in Basel. Dieses Jahr hätte sie vom 24. Oktober bis zum 10. November dauern sollen. Für viele Schausteller und Marktfahrer ist die Herbstmesse der wichtigste Anlass überhaupt.
Die Basler Herbstmesse blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück: 1449 ging in Basel mit dem 18-jährigen Konzil ein wirtschaftlicher Aufschwung zu Ende. Ein Jahrmarkt sollte abhelfen, und 1471 erhielt die Stadt von Kaiser Friedrich III. die Erlaubnis dazu. Seither gibt es in Basel «d'Mäss». Heuer hätte das 550-Jahr-Jubiläum eingeläutet werden sollen.
Abgesagt wird die Herbstmesse dieses Jahr nach Angaben der Regierung nicht zum ersten Mal. Schon in den Jahren 1721 und 1722 gab es wegen der Pest eine Absage. 1831 konnte die Messe wegen der Cholera-Epidemie nicht stattfinden, und 1918 verhinderte die Spanische Grippe eine Durchführung. (sda)