Die Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hat 2019 zusammen mit Thurgau Tourismus und St.Gallen-Bodensee Tourismus den Prozess «Südufer Bodensee» lanciert. Ziel des Vorhabens sei, brachliegendes Potenzial sichtbar zu machen, die atmosphärischen Qualitäten des Südufers zu verbessern und in der Summe mehr touristische Strahlkraft zu erzeugen, heisst es in einer entsprechenden Mitteilung.
Im bisherigen, partizipativen Prozess hätten sich schrittweise verschiedene Teilprojekte herauskristallisiert. Ein Hauptaugenmerk liege seither auf dem Thema «Erlebnis Wasser» – und trage den Arbeitstitel «Paddelland Bodensee». Ziel sei die Positionierung des Bodensees als eine der führenden Regionen im Trendthema Paddeln.
Nach einer intensiven Konzeptarbeit konnte kürzlich die Finanzierung des auf mehrere Jahre angelegten interkantonalen NRP-Projekts gesichert werden: Die beiden Kantone St.Gallen und Thurgau haben dem Antrag zugestimmt. «Es freut uns, dass unsere Idee vor allem inhaltlich und im Vorgehen überzeugen konnte. Nun steht alles im Zeichen der Umsetzung und des Sichtbarmachens unserer gemeinsamen Vision», kommentiert Rolf Müller, Geschäftsführer Thurgau Tourismus, den Entscheid.
Bündeln, sensibilisieren, neue Angebote schaffen
Mit dem Projekt Paddelland Bodensee beabsichtigt die Trägerschaft, den Bodensee als führende Region fürs Paddeln zu positionieren. Durch die ganzheitliche Betrachtung und Schaffung sowie Bündelung von touristischen Angeboten soll die Trendsportart Paddeln sowohl für Einheimische wie für Touristen in den nächsten Jahren entlang des Bodensees aufgewertet werden. «Das Gesamtpaket muss stimmen. Wir möchten den Gästen ein qualitativ hochwertiges, sicheres und ganzheitliches Angebot bieten. Das reicht von der unkomplizierten Anreise, über die Miete, die grosse Auswahl an buchbaren Erlebnissen, den Transport bis hin zur Übernachtung», erläutert Thomas Kirchhofer, Direktor St.Gallen-Bodensee Tourismus, die Idee.
Mit der steigenden Beliebtheit steigen auch die Anforderungen im Bereich der Sicherheit (Unfallgefahr), der Infrastruktur (Einwasserungsstellen/Routen), des Naturschutzes und Konflikte mit anderen Nutzergruppen könnten zunehmen. Zentrale Aspekte des Projektes sind daher auch die Qualitätssicherung, Schulungen und Sensibilisierung im Thema Paddelsport. «Wir möchten diesen Sommer die Geschichte weiterschreiben, die wir letzten Sommer bereits im Kleinen begonnen haben und gemeinsam mit den Leistungsträgern Angebote bündeln, neue schaffen und sichtbarer werden», so Thomas Kirchhofer.
Weitere Angebote an Land in der Pipeline
Im Rahmen des Prozesses Südufer Bodensee sind auch weitere Teilprojekte im Entstehen. Eines davon ist ein neues Veloerlebnis. Hier geht es darum, in Ergänzung zum See die Schätze der Landschaft zu präsentieren. Entlang der bestehenden Schweiz Mobil Routen in der Bodenseeregion soll ein neues Erlebnis für (Velo-)Touristen geschaffen werden, ohne eine neue Signalisation zu kreieren.
Attraktionspunkte und Erlebnisse entlang dieser Routen werden hervorgehoben, neu gebündelt und als Gamification-Challenge miteinander verknüpft. Ziel ist, das Angebot in diesem Sommer über die beiden Destinationen Thurgau Tourismus und St.Gallen-Bodensee Tourismus zu lancieren. Das Konzept ist erstellt, der Finanzierungsantrag beim Tourismusrat St.Gallen wurde gut geheissen und die Umsetzung hat begonnen.
Gemeinsamer Austausch, das grosse Ganze im Blick
Was den Gesamtprozess Südufer Bodensee auszeichnet, sei, dass er nicht an einer Gemeinde- oder Kantonsgrenze aufhört. «Akteure aus den verschiedensten Bereichen, Kantonen und Gemeinden setzen sich zusammen, engagieren sich und entwickeln gemeinsam Projekte für unsere Region. So selbstverständlich es klingt, so wenig ist es im Alltag Usus. Umso mehr freut es mich, dass wir dies gemeinsam mit den beiden Destinationen und mit einem partizipativen Prozess erreicht haben», führt Leila Hauri, Geschäftsleiterin der Regio, aus.
Um diesem Anspruch nach gemeinsamem Wirken und Austausch gerecht zu werden, findet einmal jährlich das Forum Südufer Bodensee statt, zu welchem alle relevanten Akteure und touristischen Leistungsträger eingeladen werden. 2021 ist dieses in der zweiten Jahreshälfte geplant. (htr og)