Europäische Reiseziele erweisen sich als Vorreiter für eine vielversprechende Sommersaison. Ein Drittel aller Reiseziele mit verfügbaren Daten kann sich schon jetzt über einen Anstieg im zweistelligen Bereich freuen. Auch wenn die Konkurrenz stärker geworden ist und eine aktuelle Prognose für 2018 lediglich auf eine moderates Wachstum von 3-4 Prozent hinweist, bleibt Europa weiterhin das weltweit führende Reiseziel.
Laut des jüngsten Berichts der European Travel Commission, «European Tourism – Trends & Prospects 2018», verzeichneten alle untersuchten 33 Reiseziele einen Anstieg der Besucherzahlen, wobei dies in 1 von 3 Fällen sogar ein Wachstum von über 10 Prozent bedeutet. Europa sah im zweiten Quartal von 2018 ein Wachstum von 7 Prozent im Vergleich zur selben Zeitspanne im Vorjahr und verzeichnete 50 Prozent der weltweiten Touristenzahlen. Trotz Anzeichen einer abkühlenden Weltkonjunktur und angestiegener Treibstoffpreise, was voraussichtlich höhere Flugpreise bedeuten wird, bleibt Europa als Reiseziel weiterhin attraktiv. Das wird durch zusätzliche Flugstrecken zwischen Europa und wichtigen Quellmärkten, sowie Bemühungen vor Ort, das Tourismuswachstum ganzjährig aufrechtzuerhalten, weiter verstärkt.
Osteuropa mit den grössten Zuwächsen
Auch die Türkei begrüsst dank verbesserter PR-Aktivitäten wieder mehr Reisende (+33 Prozent). Dieser Aufschwung von Besucherzahlen wird von verschiedenen Quellmärkten vorangetrieben, einschliesslich dem diesjährigen Year of Turkey Tourism in China. Das Tourismuswachstum in Reisezielen wie Kroatien (+27 Prozent) und Montenegro (+22 Prozent) ist vor allem auf verbesserte Flugverbindungen zurückzuführen, wohingegen Mittelmeerinseln, wie Malta (+18 Prozent) und Zypern (+15 Prozent), von dem zunehmenden Kreuzfahrtverkehr zu profitieren scheinen.
Bulgarien (+12 Prozent) erlebte aufgrund seiner neu erfrischten Anziehungskraft und Erschwinglichkeit während der Zwischensaison besonders auffallendes Wachstum, während in Island (+6 Prozent) im Vergleich zu Vorjahren die Besucherzahlen deutlich abnahmen. Einschlägige Hotspots, wie Spanien (+2 Prozent) und Portugal (+4 Prozent), verzeichneten einen moderaten Anstieg, was jedoch einen Rückgang von Reisenden einiger ihrer grössten europäischen Quellmärkte (zum Beispiel Grossbritannien und Deutschland) umschloss.
Mehr Touristen aus den USA
Erhöhte Löhne sowie gestiegener Privatkonsum in den USA werden voraussichtlich zu einer verstärkten Nachfrage nach Europareisen führen. Viele europäische Reiseziele verzeichnen trotz eines zunehmend durch Protektionismus gekennzeichneten Umfelds sowie eines schwächeren Dollars, was Reisen nach Europa weniger erschwinglich macht, weiterhin stark steigende Besucherzahlen aus den USA. Laut der aktuellsten Daten von 2018 erfuhren Zypern, Montenegro und Kroatien durch den Kreuzfahrtmarkt einen Anstieg der Besucherzahlen von über 30 Prozent durch amerikanische Touristen.
«In einem von stetem Wandel gezeichneten Umfeld bestärkt die ETC europäische Reiseziele durch innovative Praktiken, die ein nachhaltigeres, ökonomischeres und integrativeres Wachstum ermöglichen, in ihrer Zusammenarbeit mit Tourismusakteuren und politischen Entscheidungsträgern», so Eduardo Santander, Executive Director der European Travel Commission (ETC).