«Eigentlich ergibt der Konzern als Ganzes Sinn», sagte James Murdoch, Grossaktionär der MCH Group, in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Damit erteilte der Investor, der mit der Holding Lupa Systems zu fast einem Drittel an dem Schweizer Messebetreiber beteiligt ist, der Forderung unzufriedener Aktionäre nach einem Verkauf der Kunstmesse Art Basel eine Absage. Man solle nie Dinge ausschliessen, aber die Art Basel sei das Herzstück des Unternehmens.
Auch die Spekulationen, wonach die Art Basel nach Paris verlegt werden soll, wies Murdoch zurück. «Wir verlegen die Art Basel nicht nach Paris», sagte der Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch. Im Oktober werde die erste Ausgabe von «Paris1, par Art Basel» durchgeführt. Jede Art-Basel-Veranstaltung auf der ganzen Welt habe einen anderen Charakter, sagte Murdoch. Die Veranstaltung in Miami sei ganz anders als die in Basel und die in Hongkong ganz anders als die in Basel. Auch Paris solle unverwechselbar werden.
Er sei mit dem Unternehmen die Vereinbarung eingegangen, dass die Art Basel in den kommenden 10 bis 15 Jahren in Basel bleiben werde. «Das ist ein wichtiger Teil meines Ansatzes für diese öffentlich-private Partnerschaft», sagte Murdoch. Lupa Systems habe den Kanton Basel-Stadt als Hauptaktionär an der Seite. Zusammen halten die beiden Parteien knapp 66 Prozent.
Ein Turnaround dauere drei bis vier Jahre
Um das Unternehmen weiter zu bringen und eine Anleihe zurückzuzahlen, soll die MCH Group das Kapital erhöhen. Daran wollen sich Lupa System und der Kanton Basel-Stadt mit jeweils 34 Millionen Franken beteiligen. Doch der Kanton Basel-Stadt muss die Transaktion noch genehmigen. Das Unternehmen brauche eine starke Bilanz, um sich weiterentwickeln zu können, sagte Murdoch. «Wir haben alle möglichen Alternativen geprüft. Eine Kapitalerhöhung ist die richtige Lösung.»
Es brauche aber Zeit, sagt Murdoch. Ein Turnaround dauere drei bis vier Jahre und die Entwicklung einer Messe oder eines Grossanlasses brauche mindestens eineinhalb Jahre. Er habe erst Ende Dezember 2020 in das Unternehmen investiert. «Es ist also ein Jahr und vier Monate her, in denen es eine Pandemie gab», sagte Murdoch.
Die MCH Group war von der Coronapandemie hart getroffen worden, weil viele Messen abgesagt, verschoben oder nur noch virtuell durchgeführt werden konnten. Daher blieb der Umsatz so auf tiefen Niveau und die Gruppe schrieb hohe Verluste. (sda/stü)