Das Bild der Schweiz, so perfekt und gut organisiert zu sein, sei während der Coronavirus-Pandemie getrübt worden, erklärte Nicolas Bideau, der Direktor von Präsenz Schweiz, in der Montagsausgabe der Westschweizer Zeitung Le Nouvelliste.
Bideau weist in diesem Zusammenhang auf das Schweizer Management der zweiten Coronavirus-Welle hin, das ausländische Zeitungen besonders stark kritisiert hatten. Er stellte jedoch fest, dass kein Staat die Ideallösung in dieser Krise gefunden habe. «Wie in allen anderen Ländern hatten wir unsere Unvollkommenheiten, unsere Momente der Spannung», sagte der Diplomat.
Ihm zufolge ist die aktuelle Zeitperiode aber entscheidend für das Image des Landes. «Entscheidend ist, ob Sie sich davon erholen oder nicht. Hier wird die Schweiz ihr Image spielen.» Bideau zeigte sich zuversichtlich, dass die Schweiz gut für diese Herausforderung gerüstet sei. In Bezug auf die Eröffnung von Skigebieten glaubt der Präsenz-Schweiz-Direktor aber, «dass wir in den Nachbarländern, die im wirtschaftlichen Wettbewerb stehen, besonders kritisiert werden.» Auf der ganzen Welt sei die Kritik aber schwach, hiess es weiter.
Neue Geschichten um Schweizer Produkte
Der Diplomat erinnerte daran, dass die Schweiz in hohem Masse von ihren Exporten abhänge: «Unser Tourismus, unser Käse, unsere Weine, unsere Uhren, unsere Medikamente prägen die Schweiz». Daher sei beabsichtigt, die Geschichten, die am Ende der Coronavirus-Krise rund um diese Produkte erzählt werden sollen, entsprechend dem neuen globalen Kontext anzupassen.
«Wir haben dem Bundesrat vorgeschlagen, unsere Aktivitäten auf Europa zu konzentrieren – insbesondere auf unsere strategischen Exportzonen: Süddeutschland, Nachbarfrankreich, Norditalien», erklärte er. Ein weiteres Ziel sei in diesem Zusammenhang, in Ballungsräumen Schweizer Gebäude zu errichten, um dort Schweizer Produkte auszustellen und das Know-how des Landes bekannter zu machen. (sda/npa)