Der Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller, dessen Geburtstag sich am 19. Juli zum 200. Mal jährt, hatte den Schauplatz der tragischen Liebesgeschichte von Shakespeare in ein heimatliches Dorf verlegt: Sali und Vreneli - Sohn und Tochter wohlhabender Bauern - lieben sich trotz der erbitterten Feindschaft ihrer Väter.
Mundartautor Heinz Stalder übertrug Kellers Novelle bereits 1991 für das Landschaftstheater Ballenberg ins Berndeutsche und schuf rund 40 Spielrollen. Für die Neuinszenierung 2019 aktualisierte Stalder den Text, wie das Landschaftstheater Ballenberg am Dienstag mitteilte. Regie führt Andreas Zimmermann.
Aufgeführt wird das Stück auf einem Dorfplatz mitten im Freilichtmuseum – vor dem Weinbauernhaus aus Richterswil (ZH). Die Hauptrollen spielen Aline Beetschen, die bereits 2015 und 2016 das «Vreneli» in «Ueli der Knecht» und «Ueli der Pächter» inkarnierte, sowie der Schauspieler Saladin Dellers.
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Ausstellung und Dokfilm
«Romeo und Julia auf dem Dorfe» war 1991 die erste Freilichtinszenierung auf dem Ballenberg. Die Idee, das Museum für ein Openair-Theater zu nutzten, entstand im Rahmen des 700-Jahr-Jubiläums der Eidgenossenschaft.
Die Inszenierung, damals unter der Regie von Louis Naef, wurde zu einem grossen Erfolg und «war wegweisend für die Freilichttheater-Kultur in der Schweiz», schreiben die Veranstalter. In der Folge führte der 1992 gegründete Trägerverein weitere 23 Produktionen durch, die jeweils rund 20'000 Zuschauer anlockten.
Aus Anlass der 25. Inszenierung wird Mitte Mai im Freilichtmuseum eine Ausstellung mit Texten, Fotos und Theaterplakaten eröffnet. Im weiteren entsteht ein Kurz-Dokumentarfilm zur Geschichte des Landschaftstheaters, der an der Jubiläumsfeier vom 15. September erstmals gezeigt wird.
Der Vorverkauf für die Aufführungen von «Romeo und Julia auf dem Dorfe» vom 3. Juli bis 17. August startet am 1. Mai.