Der Vorschlag der SBB zum Ausbau der Bahn sei allein auf eine Optimierung des Fernverkehrsangebotes ausgerichtet, schreibt der Kanton Luzern in einer am Freitag im Internet aufgeschalteten Stellungnahme.

Der sogenannte Input SBB beinhalte aber viele Unsicherheiten und habe grosse Nachteile im Regionalverkehr. Werde der Regionalverkehr als Zubringer zum Fernverkehr geschwächt, könne dieser nicht seinen vollen Nutzen entfalten.

Auf den ersten Blick Vorteile sieht der Kanton Luzern im Fernverkehr auf den Hauptachsen Luzern-Sursee-Basel und Luzern-Zug-Zürich. Als Nachteil sieht Luzern aber, dass aus Basel in Luzern kein Anschluss mehr ins Tessin angeboten werden soll.

Wenn die Fahrgäste aus der Nordwestschweiz zwingend via Zürich in den Süden reisen müssten, sei eine stündliche Verbindung ins Tessin unsicher, schreibt der Kanton Luzern. Diese Nachfrageverteilung zu Ungunsten Luzerns würde auch Direktverbindungen aus Luzern nach Deutschland und Italien zweifelhaft machen.

Längere Fahrzeiten, mehr Busse
Im Regionalverkehr bietet der Vorschlag der SBB gemäss Kanton Luzern nur auf den Strecken von Luzern nach Zug und Sursee gewisse Vorteile. Aus dem Seetal sowie von den Haltestellen Reiden, Dagmersellen, Nebikon und Wauwil würden sich die Fahrzeiten nach Luzern verlängern. Luzern West würde keine Anschlüsse nach Zürich mehr haben, die Direktverbindung Richtung Ostschweiz ginge verloren.

Gemäss der Stellungnahme würden auf mehreren Strecken Zughalte wegfallen. Diese müssten durch teure Busleistungen ersetzt werden, schreibt der Kanton Luzern.

Der Kanton Luzern lehne dieses auf eine einseitige Bevorzugung des Fernverkehrs zu Lasten des Regionalverkehrs ausgerichtete Konzept entschieden ab, heisst es in der Stellungnahme. Wegfallende Anschlüsse und Verbindungen sowie längere Fahrzeiten seien Nachteile, die von den Fahrgästen nicht verstanden oder akzeptiert würden.

Für den Kanton Luzern ist aus diesen Gründen klar, dass in Luzern ein Durchgangsbahnhof gebaut werden muss. Nur mit diesem sei ein Viertelstundentakt zwischen Luzern und Zürich sowie Angebotsverbesserungen auf anderen nationalen und regionalen Linien möglich. (sda/npa)