Die Kernthemen der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) hätten für Appenzell Ausserrhoden häufig nicht dieselbe Bedeutung wie für die übrigen Mitglieder, heisst es in der Mitteilung des Departements Bau und Volkswirtschaft vom Mittwoch. Daher verzichte Ausserrhoden nach der zweijährigen Beobachtungsphase auf den Beitritt als Vollmitglied der Konferenz.
In der RKGK seien Graubünden, das Wallis und der Kanton Tessin die drei gewichtigsten Mitglieder, erklärte Regierungsrat Dölf Biasotto (FDP) auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Rund 70 Prozent der Zeit bei den Treffen sei für die Themen Wasserkraft und Wasserzins aufgewendet worden. Dies sei zwar interessant gewesen – aber Ausserrhoden sei davon praktisch nicht betroffen.[RELATED]
Bei der Raumentwicklung setze die Konferenz auf die Entwicklung des Kernalpenraums und dessen Hauptachsen, nämlich das Rhein- und das Rhonetal. Diese sollten gestärkt werden und dorthin sollten nach Ansicht der RKGK auch Bundesgelder fliessen. Das sei aber «nicht im Interesse des peripher gelegenen Kantons Appenzell Ausserrhoden», so Biasotto. Man setze auf die Zusammenarbeit mit den Nachbarn und auf die Interessen der Ostschweiz als Metropolitanregion Bodensee.
Innerrhoden ist Vollmitglied
Zu einem anderen Schluss als Ausserrhoden kam die Innerrhoder Standeskommission (Regierung). Nach einem vertieften Einblick in die Arbeit der Konferenz habe es sich gezeigt, «dass man in wichtigen Bereichen und Themen weitgehend gleichgerichtete Interessen verfolgt», heisst es in der ebenfalls am Mittwoch verschickten Mitteilung. Auf den 1. Februar sei deshalb Appenzell Innerrhoden als Vollmitglied beigetreten.
Bei der Regierungskonferenz der Gebirgskantone, die sich um Themen wie Energie, Raumplanung, Verkehr oder Tourismus kümmert, sind bisher die Kantone Glarus, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, Tessin Uri und Wallis dabei. (sda/npa)