(Keystone - SDA) Als einzige Konzessionärin im Fernverkehr treten die SBB wie bisher einzelne Linien an die BLS und die Südostbahn (SOB) ab. Die drei Unternehmen haben sich auf eine Verlängerung des Kooperationsmodells verständigt.
Die Konzession für den Fernverkehr verbleibt damit längerfristig bei den SBB, wie das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Dienstag mitteilte. Die drei Bahnen haben demnach eine Basisvereinbarung zur Fortführung des seit 2019 gültigen Kooperationsmodells abgeschlossen.
Betrieb der Linien wirtschaftlicher
Das Modell hat sich aus Sicht von Bahnen und Bund bewährt, wie es in der Mitteilung heisst. Es garantiere einen attraktiven, auf den übrigen Verkehr gut abgestimmten Fernverkehr. Auch der Nutzen für die Kundschaft sei höher und der Betrieb der Linien sei wirtschaftlicher. Dies führte den Bundesrat im Juni 2021 zum Entscheid, das Modell auch in der nächsten Konzessionsperiode weiterzuführen.
Die nun unterzeichnete Basisvereinbarung definiert die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit und regelt den Prozess für den späteren Abschluss von Betriebsverträgen. Auf dieser Grundlage wird in den kommenden Jahren festgelegt, welche Bahn ab Dezember 2029 welche Linien betreibt.
Kooperation sinnvoll
Derzeit betreibt die BLS im Auftrag der SBB die drei Interregio-Linien Bern - Biel und Bern - Burgdorf - Olten sowie Bern - Neuenburg - La-Chaux-de-Fonds. Die SOB war im Dezember 2020 erstmals in den Fernverkehr eingestiegen. Am Gotthard fährt sie seither anstelle der Marktführerin SBB über die Bergstrecke. Zudem betreibt sie seit einem Jahr die Linie Chur - Zürich - Bern.
Die Eisenbahnergewerkschaft SEV würdigte die frühzeitige Verlängerung der Zusammenarbeit in einer Stellungnahme positiv. Die Entscheidung sei «sinnvoll und richtig». Eine konstruktive Kooperation sei viel zielführender als «unnötige und teure Konkurrenz zulasten der Kundinnen und Kunden».