Der Umsatz im ersten Halbjahr sackte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43,5 Prozent auf 659,3 Millionen Franken ab, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2019 - also vor der Coronakrise - hatte sie mit 2,57 Milliarden noch fast viermal so viel eingenommen. Auf operativer Ebene gab es einen Verlust von 398,2 Millionen Franken nach einem Defizit von 266,4 Millionen im Vorjahr.
Unter anderem hätten eine strikte Kosten- und Cash-Kontrolle allerdings dazu beigetragen, dass der Verlust nicht noch grösser ausgefallen sei, heisst es. Im zweiten Quartal sei es zudem gelungen, einen positiven operativen Cashflow zu erreichen, also beim Geschäftsbetrieb wieder höhere Einnahmen als Ausgaben zu erreichen.
Erholung gegen Sommer täuscht
Gegen den Sommer hin habe sich zwar eine kleine Erholung gezeigt. Dennoch: Die Luftfahrtbranche steckt nach wie vor in der schlimmsten Krise ihrer Geschichte. Die Lage sei wegen der weiterhin unberechenbaren pandemischen Entwicklung äusserst angespannt, erklärte Firmenchef Dieter Vranckx in der Mitteilung.
Dass man noch mitten in der Pandemiekrise steckt, zeigen auch die Passagierzahlen des ersten Halbjahres. Waren im ersten Semester des Vor-Corona-Jahres 2019 noch knapp 8,8 Millionen Passagiere mit der Swiss geflogen, so sind es jetzt gerade mal noch eine Million.
Die Konsumenten sind weiterhin vorsichtig beim Buchen von Reisen. Die Swiss fliegt inzwischen laut der Mitteilung zwar wieder 90 Prozent aller Destinationen von vor der Krise an, allerdings weniger häufig. Das Gesamtangebot betrage etwa 50 bis 55 Prozent der Vorkrisenkapazität, heisst es. Die Frachtnachfrage sei zwar weiterhin stark gewesen, konnte die schwache Passagiernachfrage allerdings nur teilweise kompensieren.
Lufthansa dämmt Verlust ein
Auch bei der Muttergesellschaft Lufthansa waren die Halbjahresergebnisse alles andere als rosig: Der ganze Konzern schrieb einen operativen Verlust von 2,1 Milliarden Euro. Doch auch die Lufthansa erreichte im zweiten Quartal erstmals seit Beginn der Krise wieder einen positiven operativen Cashflow, wie es in einem ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Communiqué heisst. [RELATED]
Während der Betriebsverlust bei der Swiss im zweiten Quartal allerdings 8,2 Prozent höher ausfällt als im Vorjahr - zu Buche geschlagen haben laut der Swiss Kosten für das Hochfahren des Flugbetriebs und die Restrukturierung -, konnte der Lufthansa-Konzern seinen operativen Verlust um 43 Prozent verringern. Das sei unter anderem auf die fortgesetzte Erholung bei der Lufthansa Technik und der LSG Group zurückzuführen, heisst es.
Der Konzern komme seinem Ziel, bis 2024 über 3,5 Milliarden Euro an Kosten einzusparen, schneller näher als geplant. Für mehr als die Hälfte der Kostensenkungen seien die Massnahmen bereits umgesetzt.
Dabei spielt laut der Lufthansa auch der Stellenabbau bei der Swiss eine wichtige Rolle.
Die Tochter selbst will unter anderem durch den Abbau der rund 550 Stellen bis Ende 2021 erreichen, dass die Kosten nachhaltig um 500 Millionen gesenkt werden können. (awp/sda)