Die Regierungen hätten zwar die Pflicht, die Gesundheit der Menschen zu schützen, aber sie hätten auch eine Verantwortung für die Wirtschaft und die Einkommen der Menschen, schrieb UNWTO-Generaldirektor Surab Pololikaschwili am Dienstag in einer Mitteilung der UN-Sonderorganisation mit Sitz in Madrid. «Viel zu lange und an zu vielen Orten wurde zu sehr auf die erste Aufgabe geachtet. Und jetzt zahlen wir den Preis dafür», fügte der Georgier hinzu.
Die Reisebeschränkungen wegen Corona hätten allein schon zwischen Januar und Mai weltweit Verluste von 320 Milliarden US-Dollar verursacht. In Europa ist vor allem Spanien vom Einbruch des Tourismus betroffen. Die Furcht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sowie Zwangsquarantäne für Rückkehrer aus Spanien etwa in Grossbritannien oder die Reisewarnung Deutschlands für fast das ganze Land mit Mallorca haben die Branche an den Rand des Ruins gebracht.
Die UN-Sonderorganisation betonte, die Öffnung von Grenzen für den Tourismus bringe Millionen Menschen, die von diesem Sektor abhängig seien, grosse Erleichterung. In diesen unsicheren Zeiten brauchten die Menschen weltweit starke, klare und einheitliche Botschaften. Was sie nicht brauchten, seien politische Entscheidungen, die die Tatsache ignorierten, dass nur alle zusammen die Herausforderung bestehen könnten, mahnte der Leiter der UN-Organisation. Ein sicherer Tourismus sei bei Einhaltung aller Vorsichtsmassnahmen möglich. (awp sda dpa)