Der Beschluss zur Einführung des Eintrittsgelds soll am kommenden Dienstag (5. Februar) gefasst werden, berichteten italienische Medien. Betroffen sind Tagestouristen, die per Auto, Zug oder Schiff anreisen, Passagiere von Kreuzfahrtschiffen inklusive. Am höchsten soll das Eintrittsgeld an Feiertagen sein, an denen der Besucherandrang am stärksten ist. Wer übernachtet, ist von der «Landesteuer» ausgenommen, ebenso Studenten der Ca'-Foscari-Universität und die vielen Pendler, die zum Arbeiten in die Lagunenstadt kommen.
«Wir wollen Tagestouristen nicht bestrafen, sondern wir fordern von jedem einen Betrag für die Instandhaltung und die Sauberkeit der Stadt», wurde der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, von der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» (Mittwochausgabe) zitiert. Ziel des Mitte-rechts-Bürgermeisters sei es, Touristen innerhalb von drei Jahren dazu zu bringen, nicht nur Hotels, sondern auch Tagesausflüge zu buchen. Auf diese Weise möchte die Stadt die Besucherströme besser regeln.
Die Opposition im Gemeinderat fordert Kontrollen um sicherzustellen, dass die erwarteten bis zu 50 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen tatsächlich dem Kampf gegen den Niedergang der Stadt zugutekommen. Zu Spitzenzeiten sind bis zu 130'000 Touristen täglich in Venedig unterwegs. Die Einheimischen betrachten diese Entwicklung mit wachsender Sorge. (sda apa)