Ich setze mich weiterhin für den Bürokratieabbau in der Branche ein.
Andrea Gmür-Schönenberger, Ständerätin, Die Mitte (LU)

So will ich mich für die Branche einsetzen
Indem ich mich weiterhin für den Bürokratieabbau in der Branche einsetze, wie zum Beispiel mit meiner Motion «Schluss mit dem Meldeschein-Chaos in der Beherbergung», welche den Bundesrat beauftragt, die Meldepflicht bei gewerbsmässiger Beherbergung von Gästen über eine nationale digitale Lösung umzusetzen. Und indem ich die Tourismus-relevanten Geschäfte im Parlament unterstütze, wie zum Beispiel die Standortförderung; indem ich mich zudem für die Behebung des Fachkräftemangels mittels Aus- und Weiterbildung starkmache und nicht zuletzt indem ich in der Schweiz meine Ferien verbringe und das lokale, regionale und nationale Hotellerie- und Gastroangebot berücksichtige.

Herausforderung Klimawandel
Als Chance sehe ich die Möglichkeit, dass die Gäste mit steigendem Umweltbewusstsein künftig länger an einem Ort verbleiben, verschiedenste Angebote nutzen und unser Land als Resort verstehen, bei dem sie von einem einzigen Standort aus das ganze Land erkunden. Da bietet sich gerade für den ÖV eine Chance. Weiter könnten auch Schweizerinnen und Schweizer vermehrt im eigenen Land Ferien machen. Als Herausforderung sehe ich generell unsere starke Währung und das hohe Preisniveau, was fremde Gäste abhalten könnte. [RELATED]

Wichtiger Entscheid der nächsten Legislatur
Unser Verhältnis zu Europa muss endlich geklärt werden, damit die Personenfreizügigkeit weiterhin garantiert bleibt. Wir sind auf ausländisches Fachpersonal angewiesen, ebenso auf eine freie Reisetätigkeit und überhaupt auf ein geregeltes Verhältnis mit unseren direkten Nachbarn.

Erwartungen an den Tourismussektor
Ich erwarte, dass Vertreterinnen und Vertreter der Branche selber auch auf Nachhaltigkeit setzen, Schweizer Qualität in der Ausstattung ihrer Hotels berücksichtigen und Produkte aus der Region anbieten. Generell erwarte ich Betriebe, in denen der Gast König ist und versucht wird, auf die individuellen Wünsche der Kundschaft einzugehen. Ein No-Go sind Orte, an denen am Freitagabend um 21 Uhr die Küche bereits geschlossen und das Personal damit beschäftigt ist, neben den noch nicht vertriebenen Gästen die Stühle auf die Tische zu hieven. Stete Gastfreundschaft und Freundlichkeit sind unabdingbare Voraussetzungen für einen erfolgreichen Betrieb!


Im Ständerat habe ich bei den wichtigen Rahmenkrediten jeweils für die höheren Beiträge votiert.
Hannes Germann, Ständerat, SVP (SH)

So will ich mich für die Branche einsetzen
Im Ständerat habe ich bei den wichtigen Rahmenkrediten für die kommenden vier Jahre jeweils für die höheren Beiträge votiert. Dies aufgrund der grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung von Tourismus, Hotellerie und Gastronomie. Wir müssen diesem einmaligen Trumpf unseres Landes grösste Sorge tragen. In den letzten Krisenjahren habe ich mich mit einer erfolgreichen Mehrheit für die Corona-Kredite starkgemacht. Ebenso für eine brauchbare Härtefallregelung. Leider liess sich bei der angestrebten Reduktion des Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie keine Mehrheit gewinnen.

Herausforderung Fachkräftemangel
Die angestrebte vereinfachte Zulassung von Drittstaatenangehörigen mit Schweizer Tertiärabschluss würde – wenn sie denn in den Räten eine Mehrheit findet – den Fachkräftemangel nicht beheben. Es fehlt in der Branche nicht primär an Hochschulabgängern, sondern an qualifiziertem Personal an der Kundenfront. Dort müssen wir den Hebel ansetzen, notfalls über branchenspezifische Zusatzkontingente. Auch die Branche ist gefragt: Sie muss für attraktive Ausbildungs- und Anstellungsbedingungen sorgen. Wir müssen auf politischer Ebene die notwendige Offenheit und Flexibilität gewährleisten und für die Eindämmung der Bürokratie sorgen.

Wichtiger Entscheid der nächsten Legislatur
Leider sagt der Bundesrat in seinen Legislaturzielen nicht, wie er den Tourismus weiterbringen will. Wichtig scheint mir die Klärung des Verhältnisses zu Europa – gerade wegen des für die Wirtschaft und insbesondere den Tourismus so wichtigen Luftverkehrs. Wir müssen zudem in der Visa-Politik (Schengen) weiterhin offen und attraktiv bleiben – nicht nur für Europa, sondern für die ganze Welt.

Erwartungen an den Tourismussektor
Die Branche unternimmt bezüglich Umwelt und Klima im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits sehr viel. Da sage ich: Weiter so. Es braucht zusätzliche Schritte bei Heizungserneuerungen oder durch den Zubau von Solaranlagen. Für Letztere sind die höher gelegenen Tourismusdestinationen prädestiniert. Natürlich müssen sie auch wirtschaftlich verkraftbar sein. Durch die verfehlte Energiepolitik in Europa und in der Schweiz steigen die Stromkosten, was zweifellos investitionshemmend ist.