In einem visionären Schritt legten HotellerieSuisse, die Stiftung Tschumi, die HF Thun und die EHL 2021 ihre Kompetenzen zur Bildungslandschaft Hospitality zusammen. Damals sahen einige Hotelièren und Hoteliers darin nur ein weiteres Projekt. Sie glaubten nicht so recht an die Umsetzung: «Warten wir ab, dann werden wir sehen ...»

Nach einem Jahr der Konsolidierungsphase der Bildungslandschaft Hospitality ist es Zeit, eine erste Bestandesaufnahme vorzunehmen und über die geleistete Arbeit zu berichten – und eventuell noch bestehende Zweifel auszuräumen. [RELATED]

In den letzten Jahren hat sich die Gesellschaft stark verändert. Diese Veränderungen bestätigen die visionäre Seite jener, die vor drei Jahren das Projekt Bildungslandschaft Hospitality initiiert haben. Die Zeit hat ihnen recht gegeben, selbst wenn die durchgeführten Transformationen länger dauern als erwartet. Seit 2019 gehen erstmals in der Geschichte der Schweiz mehr Arbeitnehmende in den Ruhestand als junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten. Die Pandemie, die das Hotel- und Gaststättengewerbe in der Schweiz tief getroffen hat, hat diese Realität überdeckt.

Schweizer Jugendliche können heute ihren Beruf offener wählen als in der Vergangenheit. Der Markt wartet auf sie! Im gleichen Zeitraum hat aber die Attraktivität unserer Berufe stark abgenommen. Junge Menschen suchen nach Lebensqualität und der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Es ist nun an der Zeit, visionär zu bleiben und uns diesen neuen Parametern anzupassen.

Wir zeigen jungen Menschen neue Perspektiven in der Hospitality auf.

Deshalb ist Nichtstun keine Lösung. Es ist wichtig, dass wir unsere Fähigkeiten und Ressourcen zusammenbringen, um neue Ausbildungsmodelle und Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Erwartungen der jungen Menschen zugeschnitten sind. Durch eine engere Zusammenarbeit mit der EHL-Gruppe ermöglicht das Projekt Bildungslandschaft den Zugang zu einem umfassenden Bildungsportfolio: von der Berufslehre bis zum Masterabschluss. Damit zeigen wir den jungen Menschen neue Perspektiven auf und ermöglichen ihnen, ihre Träume in der Schweizer Hotellerie zu verwirklichen und mit ihren eigenen Werten zu vereinbaren. Es liegt an uns allen, neue Rahmenbedingungen zu schaffen, damit junge Menschen die Hotellerie wieder attraktiv finden.

Ich stelle jedoch fest, dass einige Hoteliers hin- und hergerissen sind: Sie möchten den kurzfristigen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften decken, müssen aber gleichzeitig an die mittelfristige Planung von neuen qualifizierten Mitarbeitenden (Grundbildung und Tertiärstufe) denken. Bildung kostet Geld – aber ohne diese Investition in die Ausbildung kann die Schweizer Hotellerie nicht die Exzellenz bewahren, die sie heute auszeichnet.

Es ist an der Zeit, dass wir einander unterstützen und gemeinsam am Erfolg der Hotellerie in der Schweiz arbeiten. Unser Land ist zu klein, als dass wir nicht weit über das Projekt Bildungslandschaft hinaus zusammenarbeiten und alle Kräfte bündeln. Nur so bleibt die Hotellerie in der Schweiz auch dank ihrer Hotelfachschulen die beste der Welt.

Dies ist auch 2024 das Ziel des Projekts Bildungslandschaft Hospitality. Ich versichere Ihnen, dass alle Beteiligten und Gremien unserer Schulen sich vollumfänglich engagieren, um den Branchenbedürfnissen gerecht zu werden. Das Projekt Bildungslandschaft ist Realität, und sein Erfolg kann nur ein gemeinsamer Erfolg sein.

Séverin Bez ist Vocational and Professional Managing Director der EHL Group.