Die Stadt Bern gewährte der Standortmanagement-Organisation Bern Welcome den Kredit über eine Millione Franken im Juni 2021 wegen der hohen Dringlichkeit auf der Basis von Notrecht. Ohne Support wäre das Überleben von Bern Welcome gefährdet gewesen.
Solche Beschlüsse, die eigentlich in der Zuständigkeit des Stadtrats liegen, muss dieser innert eines Jahres bestätigen. Der Berner Gemeinderat hat nun die Vorlage ans Stadtparlament verabschiedet und beantragt diesem, das Geschäft zu genehmigen.
Teil fliesst eventuell ins Aktienkapital
Wie Berns Stadtregierung am Donnerstag weiter mitteilte, besteht die Option, dass ein Teil des von der Stadt gewährten Darlehens später in Aktienkapital umgewandelt wird. Dies unabhängig von der Darlehensgenehmigung durch den Stadtrat. Es geht um maximal 300'000 Franken.
Bern Welcome hat angesichts der finanziellen Erholung aber entschieden, erst im kommenden Jahr den definitiven Umfang der Sanierungsmassnahmen zu bestimmen. Erst 2023 sagt also Bern Welcome, ob diese Organisation die von der Stadtregierung in Aussicht gestellte Aktienkapitalerhöhung in Anspruch nehmen will. [RELATED]
Darlehen gewährten auch andere
Bern Welcome teilte im November 2021 mit, insbesondere die Gäste in den Bereichen Business und Events seien zwischen Mai 2020 und Mai 2021 in Bern praktisch ausgeblieben.
Die Holdinggesellschaft Bern Welcome schrieb 2020 einen Verlust von rund 350'000 Franken. Bei den beiden Tochtergesellschaften Bern Tourismus AG und Meetings & Events AG lag das Defizit bei 1,6 Millionen respektive 190'000 Franken.
Bern Welcome beschloss in dieser Situation ein Massnahmenpaket. Dazu gehörte ein Stellenabbau von rund einem Drittel der Belegschaft, wie es im November 2021 hiess. Darlehen gewährten Bern Welcome auch andere Aktionäre wie etwa die Kursaal Bern AG und die Innenstadtorganisation Berncity. (sda/nde)