Der Eurovision Song Contest (ESC) wird im nächsten Frühjahr entweder in Basel oder Genf stattfinden. Die beiden Städte haben sich offiziell als Austragungsort beworben und sind die letzten Destinationen im Rennen im komplexen Auswahlverfahren der verantwortlichen SRG.

Neben Basel und Genf hatten Zürich und Bern/Biel ihre Dossiers eingereicht. Diese wurden in den letzten Wochen durch eine Arbeitsgruppe des ESC-Kernteams genau gesichtet und in Gesprächen mit den Delegationen der Städte bei Besuchen vor Ort vertieft. 

Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers (PwC) begleitete die Auswertung der eingereichten Dossiers. Der Steuerungsausschuss des ESC 2025 unter der Leitung von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand folgte der Empfehlung des Kernteams und entschied sich gestern Donnerstag für Basel und Genf. 

Grosses Investment – hohe Wertschöpfung 
Reto Peritz und Moritz Stadler, die Co-Executive-Producer des ESC 2025, informierten die Städte persönlich über die Zwischenentscheidung und den weiteren Prozess für die beiden Finalisten-Städte Basel und Genf. Mit Zürich und Bern/Biel bleibt das Projektteam in Kontakt und unterstützt diese gerne bei allenfalls vor Ort geplanten ESC-Events wie zum Beispiel Public Viewings.

Für die Städte ist die ESC-Kandidatur eine grosse Investition – dies aber auch mit Aussicht auf eine hohe Wertschöpfung für Hotellerie, Gastronomie, Tourismus und generell die lokale Wirtschaft: Liverpool erwirtschaftete gemäss einer Studie der Universität Liverpool beim ESC 2023 eine Wertschöpfung von 62 Millionen Euro. Im Mai 2023 waren in Liverpool 175 000 Hotelzimmer belegt und es wurden aufs Jahr gerechnet 600 Arbeitsplätze geschaffen.  

«In erster Linie soll der Eurovision Song Contest im Mai 2025 ein grosses Fest nicht nur für die durchführende Stadt werden, sondern auch ein Event der Vielfalt, der Musik und der Kultur sein. Er soll Menschen zusammenbringen und das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit fördern», schreibt die SRG. (mm)

Bis Ende Juni konnten an der Durchführung des Eurovision Song Contest (ESC) interessierte Städte auf der Basis eines umfangreichen Anforderungskatalogs ihre Bewerbungsdossiers bei der SRG einreichen. Entscheidend für die Bewertung der eingereichten Dossiers waren Kriterien wie Hallenkonzept, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Nachhaltigkeit, Hotelbettensituation, Sicherheits- und Entsorgungskonzepte, Investment, Event-Erfahrung und die Unterstützung und Motivation insgesamt durch die jeweilige Stadt sowie viele weitere Faktoren.  


Stadt Zürich bedauert den Eurovision-Entscheid

Der Zürcher Stadtrat bedauert sehr, dass Zürich nicht mehr im Rennen um die Austragung des Eurovision Song Contest ist. «Zürich und der ESC – das hätte einfach gepasst», so Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP).

Der Stadtrat sei enttäuscht über den Entscheid der SRG, teilte die Stadt mit. Ganz viele Zürcherinnen und Zürcher innerhalb und ausserhalb der Stadtverwaltung hätten in den letzten Wochen enorm viel Energie und Herzblut in die Kandidatur gesteckt.

Auch aus der Politik war der Rückhalt da: Gemeinderat und Kantonsrat genehmigten bereits 25 Millionen Franken für die Planung und Durchführung. Die Stadt will die Gründe für den negativen Entscheid nun genau analysieren. (keystone-sda)