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Saisonverlängerung
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Dossier: Saisonverlängerung
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Dossier: Saisonverlängerung

Die Schweiz im Herbst

Eine längere, gut ausgelastete Saison führt zu ökonomischer Prosperität, lässt Mitarbeitende in Jahresverträge überführen und bewirkt eine höhere Qualität. Klingt wunderbar – wo liegen die Stolpersteine?

Bergbahnen

Zu jeder Jahreszeit hoch hinaus

Im Kanton Freiburg testen die Bergbahnen Charmey und Moléson eine längere und flexiblere Öffnung ihrer Anlagen in der Zwischensaison. Mit erfreulichen Resultaten – auch für die Hotellerie.
Laetitia Grandjean
Télécharmey passt die Betriebszeiten den klimatischen Veränderungen an.
Télécharmey passt die Betriebszeiten den klimatischen Veränderungen an.
Télécharmey passt die Betriebszeiten den klimatischen Veränderungen an. Bild: Marlon Savoy
Bild: Marlon Savoy

Ein Jassturnier in der Gondelbahn, eine Wein-und-Tapas-Degustation an einem Freitagabend oder ein vergünstigter Brunch an einem verregneten Sonntag. Die Ferienorte Charmey und Moléson in den Freiburger Voralpen zeigen vollen Einsatz und haben viele Ideen, um die Gäste von der Schneeschmelze bis zum ersten Winterfrost auf den Gipfel zu locken.

Tief- und mittelhoch gelegene Gebiete, die im Winter eher vom Schneemangel…

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Meine Meinung

Open for business im Herbst

Ein Blick auf die grossen Vorteile der Zwischensaison: Der bunte Herbst ist für die Bergregionen, was das Frühlingserwachen für die Seeregionen ist. Wer den Herbst entwickelt, erwirtschaftet nachhaltig mehr Umsatz.
Nydegger Martin

Was banal klingt, ist überhaupt nicht banal und wirkt sich direkt in Ihrer Kasse aus, liebe Hotelièren und Hoteliers! Mit jedem Tag, den wir das Tourismusjahr länger bespielen, generieren wir mehr Umsatz und damit mehr Freude. So einfach ist das. Das Zauberwort heisst Ganzjahrestourismus – und das wiederum bedeutet Ganzjahresstellen, Ganzjahressaläre, Ganzjahresumsätze. [RELATED]

Von der klassischen (und damit bequemen ...) Saisonalität im Berggebiet müssen wir uns mental lösen. In unserem Land liegt hier, mit Verlaub, noch einiges brach – oder anders gesagt: Wir sind von ganz viel Potenzial umgeben. Der farbige Herbst ist für die Berggebiete, was das Frühlingserwachen für die Seeregionen ist. Ennet dem Gotthard haben wir den «Novembre dorato» – den November, der zwischen der Leventina und Mendrisiotto noch genauso farbenfroh ist wie der Oktober. In der Stadt findet die Nebensaison am Sonntag statt.

In der Hotellerie muss es einer Destination gelingen, ein Mindest­­-an­gebot an Unterkünften, Gastronomie und Attraktionen bereitzustellen.

Der Sommer und der Winter sind für uns Touristiker und Touristikerinnen landauf, landab traditionell die starken Saisons. Und gerade in diesen Hochsaisons – im Juli, im August und während der Weihnachtsferien oder im Februar – fehlt es vielerorts rasch einmal an Kapazitäten. Wo setzen wir nun an? Investieren wir den gesamten Ressourceneinsatz für nur mal fünf Reisende mehr in der Hochsaison (Abschöpfungsstrategie)? Oder lohnt es sich nicht vielmehr, auf mehr Gäste in den Nebensaisons zu setzen (Investitionsstrategie)? Denn in unserer grossen weiten Welt will immer ein potenzieller Gast reisen. In irgendeinem unserer zahlreichen und diversifizierten Märkte herrscht immer Ferien- und Reisesaison!

Oft höre ich, es sei aufwendig und kompliziert, den gesamten Tourismusbetrieb einer Destination durchgehend aufrechtzuerhalten. Vor allem im Alpenbogen entgegnet man: «Alle unsere Hotels am Platz offen halten für die paar Herbstgäste? Vollbetrieb in allen Restaurants noch im Oktober? Geht nicht, Nydegger!» Doch, doch, liebes Hotelfach, wenn wir es clever machen, dann geht das!

Den Vollbetrieb braucht es aber nicht. Ich verstehe völlig, wenn die Bergbähnler in der Nebensaison schliessen, immerhin unter der Woche – für die für die Seilbahnen wichtigen Revisionen. In der Hotellerie muss es einer Destination gelingen, ein Mindestangebot an Unterkünften, Gastronomie und Attraktionen bereitzustellen. In der Stadthotellerie ist ein Ganzjahresbetrieb seit je Courant normal. Es ist eine Frage der Koordination und Absprache, damit die Gäste Gewissheit haben, dass wir es ernst meinen mit dem Ganzjahrestourismus.

Oder wie es einer der grossen Tourismusfachmänner und -pioniere mir gegenüber kürzlich ausdrückte: Wenn Gäste erst anrufen müssen, ob der Betrieb überhaupt offen sei, ist es eigentlich schon zu spät. Es handelt sich um eine Investition ins Zukunftsgeschäft, die etwas Anlauf benötigt. Meine Wunschvorstellung für unsere erfolgreiche Ganzjahresdestination: Das Ferien- und Reiseland Schweiz ist ein «Resort» und hat immer offen.

Martin Nydegger ist Direktor bei Schweiz Tourismus.

Ratgeber

Schweiz Tourismus liefert Tipps zur Saisonverlängerung

An den Saisonspitzen stossen Hotels an ihre Auslastungsgrenzen. Doch in den Nebensaisons ist auch in Zukunft noch Wachstum möglich. Schweiz Tourismus gibt sechs Tipps.
Schweiz Tourismus
Symbolbild Herbst in der Schweiz
Laut Schweiz Tourismus birgt die Nebensaison, vor allem der Herbst, noch viel unausgeschöpftes Potenzial.
Laut Schweiz Tourismus birgt die Nebensaison, vor allem der Herbst, noch viel unausgeschöpftes Potenzial. Bild: KI-generiert/gencraft.com
Bild: KI-generiert/gencraft.com

Machen Sie Herbst! Die goldene Jahreszeit ist unsere «lowest hanging fruit», wenn es um die Saisonverlängerung geht. Mit dem Oktober winkt ein 13. Monatslohn, liebe Hoteliers und Hotelfachfrauen. Und diesen 13. Monatslohn gilt es zu ergreifen. Mit dem Klimawandel ist der Oktober zunehmend trocken, mild und attraktiv, gerade auch in den Bergen. Etwaige Schlechtwetterperioden werden eher toleriert als im Sommer.

In…

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Schweiz Tourismus

Saisonverlängerung

«Nicht jeder Betrieb muss bis zum letzten Tag offen bleiben»

Eine längere, gut ausgelastete Saison führt zu ökonomischer Prosperität, lässt Mitarbeitende in Jahresverträge überführen und bewirkt eine höhere Qualität. Klingt wunderbar – wo liegen die Stolpersteine? Bruno Huggler, Direktor von Crans-Montana Tourismus & Kongress, und Jürg Schmid, Verwaltungsratspräsident von The Living Circle, nehmen Stellung.
Tiziano Pelli
Biker in Crans-Montana
In Crans-Montana sind die Skilifte bis Ende Oktober in Betrieb, was das Mountainbiken begünstigt.
In Crans-Montana sind die Skilifte bis Ende Oktober in Betrieb, was das Mountainbiken begünstigt. Bild: Fraincois Panchard
Bild: Fraincois Panchard

Tourismusstrategen sehen in der Saisonverlängerung grosse Chancen. Hotels und lokale Geschäfte hingegen hätten gerne mehr Gäste und mehr Wertschöpfung in der Hauptsaison im Sommer. Bruno Huggler (BH): Das eine schliesst das andere nicht aus. Saisonverlängerung heisst nicht, dass neu alle Betriebe offen sein müssen. Es bedeutet, dass es uns gelingt, in kleinen Schritten die Nachfrage in weniger ausgelasteten Perioden…

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Tiziano Pelli