Dossier: Saisonverlängerung
Die Schweiz im Herbst
Längere Öffnungszeiten
Sonja Frey: «Das Tessin hat mehr zu bieten als Sommer, Sonne, Schönwetter»
Sonja Frey, Sie haben entschieden, das Tessin zu entsaisonalisieren. Was sind die wichtigsten Gründe dafür? Unser Hauptgeschäft konzentrierte sich bisher auf wenige Monate – das birgt grosse Risiken für den Tourismusstandort Tessin. Wir sehen es aktuell. Nach einem Erdrutsch wurde die A13 gesperrt, die Hauptanfahrtsroute für Gäste aus dem Norden. Das trifft uns mitten in der Hauptsaison. Ist das Besucheraufkommen…
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Bergbahnen
Zu jeder Jahreszeit hoch hinaus
Ein Jassturnier in der Gondelbahn, eine Wein-und-Tapas-Degustation an einem Freitagabend oder ein vergünstigter Brunch an einem verregneten Sonntag. Die Ferienorte Charmey und Moléson in den Freiburger Voralpen zeigen vollen Einsatz und haben viele Ideen, um die Gäste von der Schneeschmelze bis zum ersten Winterfrost auf den Gipfel zu locken.
Tief- und mittelhoch gelegene Gebiete, die im Winter eher vom Schneemangel…
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Meine Meinung
Open for business im Herbst
Was banal klingt, ist überhaupt nicht banal und wirkt sich direkt in Ihrer Kasse aus, liebe Hotelièren und Hoteliers! Mit jedem Tag, den wir das Tourismusjahr länger bespielen, generieren wir mehr Umsatz und damit mehr Freude. So einfach ist das. Das Zauberwort heisst Ganzjahrestourismus – und das wiederum bedeutet Ganzjahresstellen, Ganzjahressaläre, Ganzjahresumsätze. [RELATED]
Von der klassischen (und damit bequemen ...) Saisonalität im Berggebiet müssen wir uns mental lösen. In unserem Land liegt hier, mit Verlaub, noch einiges brach – oder anders gesagt: Wir sind von ganz viel Potenzial umgeben. Der farbige Herbst ist für die Berggebiete, was das Frühlingserwachen für die Seeregionen ist. Ennet dem Gotthard haben wir den «Novembre dorato» – den November, der zwischen der Leventina und Mendrisiotto noch genauso farbenfroh ist wie der Oktober. In der Stadt findet die Nebensaison am Sonntag statt.
In der Hotellerie muss es einer Destination gelingen, ein Mindest-angebot an Unterkünften, Gastronomie und Attraktionen bereitzustellen.
Der Sommer und der Winter sind für uns Touristiker und Touristikerinnen landauf, landab traditionell die starken Saisons. Und gerade in diesen Hochsaisons – im Juli, im August und während der Weihnachtsferien oder im Februar – fehlt es vielerorts rasch einmal an Kapazitäten. Wo setzen wir nun an? Investieren wir den gesamten Ressourceneinsatz für nur mal fünf Reisende mehr in der Hochsaison (Abschöpfungsstrategie)? Oder lohnt es sich nicht vielmehr, auf mehr Gäste in den Nebensaisons zu setzen (Investitionsstrategie)? Denn in unserer grossen weiten Welt will immer ein potenzieller Gast reisen. In irgendeinem unserer zahlreichen und diversifizierten Märkte herrscht immer Ferien- und Reisesaison!
Oft höre ich, es sei aufwendig und kompliziert, den gesamten Tourismusbetrieb einer Destination durchgehend aufrechtzuerhalten. Vor allem im Alpenbogen entgegnet man: «Alle unsere Hotels am Platz offen halten für die paar Herbstgäste? Vollbetrieb in allen Restaurants noch im Oktober? Geht nicht, Nydegger!» Doch, doch, liebes Hotelfach, wenn wir es clever machen, dann geht das!
Den Vollbetrieb braucht es aber nicht. Ich verstehe völlig, wenn die Bergbähnler in der Nebensaison schliessen, immerhin unter der Woche – für die für die Seilbahnen wichtigen Revisionen. In der Hotellerie muss es einer Destination gelingen, ein Mindestangebot an Unterkünften, Gastronomie und Attraktionen bereitzustellen. In der Stadthotellerie ist ein Ganzjahresbetrieb seit je Courant normal. Es ist eine Frage der Koordination und Absprache, damit die Gäste Gewissheit haben, dass wir es ernst meinen mit dem Ganzjahrestourismus.
Oder wie es einer der grossen Tourismusfachmänner und -pioniere mir gegenüber kürzlich ausdrückte: Wenn Gäste erst anrufen müssen, ob der Betrieb überhaupt offen sei, ist es eigentlich schon zu spät. Es handelt sich um eine Investition ins Zukunftsgeschäft, die etwas Anlauf benötigt. Meine Wunschvorstellung für unsere erfolgreiche Ganzjahresdestination: Das Ferien- und Reiseland Schweiz ist ein «Resort» und hat immer offen.
Martin Nydegger ist Direktor bei Schweiz Tourismus.
Ratgeber
Schweiz Tourismus liefert Tipps zur Saisonverlängerung
Machen Sie Herbst! Die goldene Jahreszeit ist unsere «lowest hanging fruit», wenn es um die Saisonverlängerung geht. Mit dem Oktober winkt ein 13. Monatslohn, liebe Hoteliers und Hotelfachfrauen. Und diesen 13. Monatslohn gilt es zu ergreifen. Mit dem Klimawandel ist der Oktober zunehmend trocken, mild und attraktiv, gerade auch in den Bergen. Etwaige Schlechtwetterperioden werden eher toleriert als im Sommer.
In…
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Saisonverlängerung
«Nicht jeder Betrieb muss bis zum letzten Tag offen bleiben»
Tourismusstrategen sehen in der Saisonverlängerung grosse Chancen. Hotels und lokale Geschäfte hingegen hätten gerne mehr Gäste und mehr Wertschöpfung in der Hauptsaison im Sommer. Bruno Huggler (BH): Das eine schliesst das andere nicht aus. Saisonverlängerung heisst nicht, dass neu alle Betriebe offen sein müssen. Es bedeutet, dass es uns gelingt, in kleinen Schritten die Nachfrage in weniger ausgelasteten Perioden…
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