In Bern sind über 120 Vertreter aus der Gastronomie, Hotellerie, Industrie, Bund und Verbände zusammengekommen, um sich rund um das Thema Food Waste zu vernetzen, gemeinsam neue Impulse voranzutreiben und auf dem Markt vorhandene Lösungen von digitalen Start-Ups sowie das neu lancierte Food Save Starter-Kit von United Against Waste (UAW) unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis des Jahrestreffens 2019: Digitale Lösungen sind wichtig, um die Branche im Kampf gegen Lebensmittel zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden.
United Against Waste (UAW) will die 290'000 Tonnen Food Waste in der Schweizer Gastronomie halbieren – dazu hat der gemeinnützige Verein zusammen mit Foodways das Food Save Starter-Kit entwickelt. Das Kit beinhaltet zwei neue Smartphone-Apps, die zur Sensibilisierung und Bildung der Branche beitragen und sowohl auf Betriebsebene als auch den einzelnen Mitarbeitenden den Einstieg in die Reduktion von Food Waste erleichtern. Sowohl Reto Mettler, Leiter Gastronomie der Jungfraubahnen, Jens Jung, CEO von John Baker und Ann-Sophie Bernhard, Finalistin Gusto 18 waren sich einig: Die Food Save-App inspiriert sie, um in ihren eigenen Betrieben Massnahmen zur Reduktion von Food Waste umzusetzen.
Mitarbeitersensibilisierung ist das A und O
Die Teilnehmenden sprachen ausserdem über einen weiteren wichtigen Aspekt: Die Mitarbeitersensibilisierung ist entscheidend, um in Betrieben den Food Save Gedanken zu verankern, jeder an den Messungen teilnimmt und die Massnahmen umsetzt. Genau hier setzt United Against Waste auch mit dem neuen Food Save Starter-Kit an, mit dem Ziel, der Branche ein Sensibilisierungs- und Bildungstool anzubieten.
Die Workshops am Jahrestreffen von UAW haben aufgezeigt: In der Branche ist die Motivation da, zu handeln. Der Erfahrungsaustausch im Netzwerk hilft, um sich für Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinaus einzusetzen und sich wieder zurück zu Hause im eigenen Betrieb mit neuen Impulsen für die Reduktion von Food Waste einzusetzen.
Neue digitale Lösungen: Pioniergeist für jeden Betrieb
Wer nicht weiss, wo wie viele Lebensmittelabfälle im Betrieb anfallen, startet mit der Waste Tracker-App. Das flexible Analysetool unterstützt bei der Identifikation der Ursachen für Lebensmittelabfälle und liefert übersichtliche Reportings. Wer auf der Suche nach konkreten Massnahmen und Ideen ist, um Food Waste aus dem Küchenalltag zu verbannen, wird in der Food Save-App fündig: Über 200 Food Save-Massnahmen von der Planung bis zum Verkauf warten auf den Nutzer.
Neben dem Food Save Starter-Kit wurden die Lösungen Kitro, Prognolite, und Too Good To Go vorgestellt. Kitro besteht aus einer Waage, welche unter dem Mülleimer platziert wird und einem Gerät, welches mit einer Kamera bestückt ist. Gastronomen erhalten detaillierte Informationen über die Zusammensetzung des vermeidbaren Abfalls, Kosten und Ursachen. Prognolite hilft Betrieben mit Nachfrageprognosen abzuschätzen, wann wie viele Menüs, Burger, Gipfeli oder Salate verkauft werden. Mit Too Good To Go werden Konsumenten und Gastronomen miteinander verbunden, um gemeinsam das überproduzierte Essen in Form Wundertüten zu retten. (htr)