Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden für die Restaurants eine erste Lockerung vorzusehen. Man habe bereits am 16. März bei der ersten Präsentation der schrittweisen Ausstiegsszenarien in Auftrag gegeben, die Öffnung der Gastronomie zu prüfen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga wies an der Medienkonferenz den Vorwurf von sich, dass man nun auf den Druck von aussen reagiert habe. Man habe die Prüfaufträge inzwischen auswerten können.

Unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln sei es nun möglich, eine erste Lockerung vorzusehen. «Etwas rascher als angekündigt», sagte Bundesrat Alain Berset. Demnach können die Restaurants schrittweise ab 11. Mai wieder öffnen. «Uns ist klar, dass 20'000 Betriebe in der Schweiz mit existenziellen Problemen kämpfen», so der Innen- und Gesundheitsminister weiter.

Nun muss die Gastronomie-Branche ein Schutzkonzept präsentieren. Der Bund hat ihr dazu Vorgaben gemacht. Für die erste Lockerung gibt die Regierung bestimmte Auflagen vor. So wird die Zulassungszahl auf vier Personen pro Tisch beschränkt. Bei Eltern mit Kindern dürfen es mehr sein. Zwischen den Gästegruppen müssen zwei Meter Abstand bestehen und die Personen müssen sitzen bleiben, so Berset.

Keine Unterschiede zwischen Bar-, Pub- und Restaurantbetrieb
Eine Unterteilung der verschiedenen Restaurationsformen sieht der Bundesrat für die Lockerungsmassnahmen nicht vor. «Wir haben darüber diskutiert, ob wir eine Grenze zwischen Bar, Pub und Restaurant ziehen, aber da werden wir mit 20'000 Betrieben Abgrenzungsdiskussionen haben, und es wird schwer umsetzbar sein», so Berset.[RELATED]

Über die weiteren Schritte im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung der Gastronomie in der Schweiz will der Bundesrat am 27. Mai entscheiden. Berset macht aber klar, dass das weitere Szenario abhänging ist von der Entwicklung des Coronavirus in der Schweiz.

Zufriedene Gastwirte
Der Branchenverband Gastrosuisse hat am Mittwoch zufrieden auf die vom Bundesrat ermöglichte Öffnung der Restaurants am 11. Mai reagiert. Präsident Casimir Platzer sagte, endlich habe die Branche eine Perspektive und Planungssicherheit.

Das habe der Verband immer gefordert. Er hätte eigentlich damit gerechnet, dass der Bundesrat die im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie geschlossenen Gastrobetriebe erst wieder am 8. Juni öffnen lasse, sagte Platzer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Sicherheitskonzept für die Mitarbeiter liege derzeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft. Darin schlage die Branche vor, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Schutzmaske tragen, wenn sich die Mindestdistanz nicht einhalten lasse.

Das gelte sowohl im Gastbereich als auch in der Küche. Eine generelle Maskenpflicht in der Küche sei nicht vorgesehen. Ihm sei versichert worden, eine Übertragung des Coronavirus über Lebensmittel sei praktisch ausgeschlossen. (htr/sda)