Die 2012 zunächst als Provisorium eröffnete «Milchbar» am Paradeplatz, soll nach längerer Umbauzeit zueiner festen Adresse in der Zürcher Gastronomie werden. Zusammen mit seinem Geschäftspartner der Pumpstation Gastro GmbH, Florian Weber, will Michel Péclard ab November 2014 in dem kleinen Lokal neu eine Café-Bar, einDelikatessen-Geschäft und ein Hotelzimmer anbieten.
Zimmer im kleinsten Züricher Hotel zum ersteigern
Es soll das kleinste Hotel von Zürich werden – ein einzelnes Zimmer im Zwischengeschoss der «Milchbar» und unter den Arkaden. Eingerichtet wird es unter anderem von Künstler Max Zuber, der für seinen üppigen undverspielten Stil berühmt ist. Vom Bademantel, der Bettwäsche bis zur Seife wird alles individuell gestaltet.Genaue Details wollen Péclard und Weber aber erst bei der Eröffnung im November bekannt gegeben.
Eine kleines «Geheimnis» konnte Florian Weber gegenüber htr.ch aber bereits verraten. «Wir wollen das Zimmer versteigern. Der am meisten Bietende erhält rund 10 Tage vor der Übernachtung den Zuschlag», so Weber. Ob sich das Projekt so finanzieren lässt, weiss er noch nicht. «Wir haben so viele ‹crazy› Ideen, die wollen wir einfach mal ausprobieren».
Das Konzept der «Milchbar» beinhaltet neben dem Hotelzimmer auch ein Delikatessengeschäft und zugleich Restaurant. Alles was in den Regalen steht,kann entweder vor Ort genossen oder edel verpackt mitgenommen werden. Im Angebot stehen einzigartige Frischkäse, Schinken, Wurstwaren, eingelegtes Gemüse, Kaviar oder geräucherte Fische von bester Qualität, wie das innovative Team in einer Mitteilung verlauten lässt. Es gibt keine fixe Karte, sondern eineAuswahl in verschiedenen Preiskategorien, auch beim Wein. Damit wollen Péclard und Weber das Einkaufen unkompliziert undlustvoll machen.
Neues Rooftop-Restaurant erreichbar durch die Damengarderobe
Ein weiteres Projekt aus dem Ideen-Pot der Pumpstation Gastro GmbH soll im März 2015 umgesetzt werden. Im Modessa-Gebäude über den Dächern der Zürcher Bahnhofstrasse werden Michel Péclard und sein Team das Dachrestaurant mit Bar übernehmen. DasRestaurant habe noch keinen definitiven Namen, erstmal heisst es «Péclard chez Modissa». Das Rooftop-Lokal bietet Innenund Aussen für 100 Gäste Platz, der Eingang führt separat über die Uraniastrasse – durch die Damengarderobe! – und dann mit dem Lift in den 6. Stock.
Das Setting mit der grosszügigen Terrasseund Aussicht und der Look mit warmen Holztönen und Stehlampen bezeichnet Pécard als «Industrial Chic mitWohlfühlfaktor». Hier oben fühlt sich der Gast auf jeden Fall immer ein bisschen wie in den Ferien, verspricht Péclard.
Noch sei das Gastro-Konzept im Entstehen, wobei die Inspiration dazu von kulinarischen Entdeckungsreisen nach Tokyo, New York und Los Angeles komme. Asiatische Dumplings mit verschiedenen Füllungen sowie das weiterekulinarische Angebot werden auf Wagen serviert: Kellner präsentieren die Speisen auf einer Art fahrbarem Take-Away, lässt Péclard verlauten. Die Geschäftsführung wird zwei Mitarbeitern der Pumpstation Gastro GmbH, Thomas Schwörer in der Küche (vorher Coco Grill & Bar) und Joel Koella am Tresen (vorher RestaurantKiosk), übertragen.
In der Bar stehen die Cocktails im Mittelpunkt. Koella wird im Winter Trend-Locations in London und New York besuchen und die Trends nach Zürich bringen. Dort werden sie vom geschicktenPersonal gemixt: «Hier ist die Beratung wichtig, viele Gäste haben nämlich Lust auf Drinks, kennen sichaber zu wenig aus» erklärt Michel Péclard.
Schliessung Restaurant Langenberg
Péclard und sein Team der Pumpstation Gastro GmbH betreiben in Zürich inklusive Milchbar bereits acht Lokale – mit dem neuen «Péclard chez Modissa» werden es neun sein.
Ende Jahr soll hingegen die Pacht für das Restaurant im Wildnispark aufgelöst werden. Das Ende des gastronomischen Engagements habe aber weniger mit dem Wechsel der Leitung imWildnispark zu tun als mit der Ausrichtung Péclards. In sein Portfolio gehören Betriebe an bester Lage inder Stadt Zürich. «Das Restaurant im Wildnispark Langenberg ist eher ein Ausflugslokal und passt wenigerzu uns», so der Gastronom zu seiner Entscheidung. (htr/npa)